Protonet

Protonet: Vergesst Prism!

Als Mitte Mai bekannt wurde, dass der amerikanische Geheimdienst NSA, sowie ähnliche Institutionen anderer Länder – Deutschland eingeschlossen – praktisch die gesamte digitale Kommunikation durchleuchten, analysieren und speichern, war die Empörung in der Bevölkerung groß. Sogar in der BILD Zeitung schaffte es das Thema auf die Titelseite.
Was viele aber vergessen: Das ist alles nichts Neues. Spionage sowie das Anzapfen von Datenleitungen wird bereits seit vielen Jahrzehnten praktiziert, nicht nur in den USA. Fortschritt – in diesem Kontext insbesondere das (soziale) Internet – bringt natürlich immer auch Risiken mit sich.

Wie die deutsche Gründerszene von den Überwachungs-Enthüllungen profitieren kann, ist schnell zusammengefasst: Sicherheit erhöhen, Vertrauen aufbauen und ein Preisschild dranhängen. Leider ist das nicht immer so einfach, wie man sich das vorstellt – und auch nicht immer erstrebenswert – denn es gibt eine Reihe von Vorbehalten der Durchschnittsbevölkerung gegen „Alles im Internet“.
Jedes Startup, das einen Cloud- Dienst betreibt, dürfte das gemerkt haben. Die Rede ist nicht von Diensten, die generell dort laufen, sondern solchen Diensten, die in Ergänzung zu den spezifischen
Produkt- oder Service-Funktionen die Vorteile der Cloud als zentrales Nutzerversprechen anführen.


Reaktion auf den Skandal

Trotzdem ist auch dieser Situation etwas positives abzugewinnen: Jene, die sich der Sicherheit ihrer Nutzer verschrieben haben, bekommen jetzt deutlicheren Zulauf – zu Recht. Es ist nicht nur fahrlässig, die Daten seiner Kunden aus Gründen der Gemütlichkeit unverschlüsselt zu lassen, sondern es ist auch einfach ein schlechter, verantwortungsloser Schachzug. Angefangen bei Protonet bis hin zu DE-Mail: In den vergangenen Monaten sehen wir steigende Umsatzzahlen, die vor allem dem Aspekt der Sicherheit zu verdanken sind.

Für uns von Protonet ist vor allem interessant, dass wir uns den Schuh der Sicherheit überhaupt nicht selbst angezogen haben, sondern die Medienwelt. Eine Verschlüsselung war für uns einfach überhaupt nicht in der Diskussion, weil es selbstverständlich war. Der eigentliche Vorteil von Protonet sind die Produktivitäts-Tools, die auf der Box laufen und von überall aus und mit jedem Endgerät erreichbar sind. Die Sicherheit ist nur ein Teilaspekt, der dem Produkt seine Legitimierung mitverleiht.
Als der NSA-Skandal ans Licht kam ging alles ganz schnell. Unsere Pressemitteilung machte die Runde, wir wurden von den richtigen Leuten empfohlen und dann klingelte das Telefon praktisch dauerhaft.

Anpassung der Strategie

Startups aller Couleur müssen sich nun fragen, welche Strategie die Sicherheit der Kundendaten spielt, schließlich wird dieses Thema nicht nur in Deutschland immer sensibler behandelt. Der nächste Datenskandal kommt bestimmt, spätestens sobald die Smart Home Bewegung in der breiten Bevölkerung angekommen ist. Hier geht es aber nicht um Panikmache, sondern darum, Chancen zu erkennen und zu nutzen.
Die Sicherheit ist vor allem eine deutsche Tugend, die auch vor der Digitalszene keinen Halt macht – zum Glück. Schon immer hat man sich auf „German Engineering“ verlassen – wenn das für Autos, Windräder und Flugzeuge gilt, wieso nicht auch für Code? Die deutsche Gründerszene ist geradezu prädestiniert dazu, solche Modelle zu entwickeln.


Trend zu Datensicherheit

Wer sagt, das ist Unsinn, missachtet die eindeutigen Trends. Immer weniger Kids zwischen 15 und 21 sind auf Facebook – immer mehr benutzen Snapchat als Ersatz für WhatsApp. Die nächste Innovation dieser Art sollte aus Deutschland kommen – aber es werden nicht die großen Konzerne wie die Telekom oder die Deutsche Post sein, die diesen Schritt machen. Für ein Startup, welches die Daten seiner Nutzer beschützt, kann es nur positive Resonanz geben.

Auch die letzten Enthüllungen zu den existierenden Sicherheitslücken auf Betriebssystemen aller Art dürfen daran nichts ändern – denn Sicherheit ist nicht nur ein Thema, dass Geheimdienste interessiert. Auch unter Startups ist Datenklau keine Seltenheit – wie z.B. das übernehmen von Code oder die Spionage-Aufdeckungen der Lieferdienste in der Vergangenheit zeigen. Es hat also einen direkten Einfluss auf den Umsatz und die Kosten sowie auf das Geschäftsklima und die Kultur.

Wie kann man sich schützen?

Was Abhilfe schaffen kann sind geschlossene Systeme und die Verringerung der Fragmentierung genutzter Tools. Preislich ist das in einigen Fällen sogar günstiger, wenn man die „Free-Account“ Grenze in Freemium Modellen erreicht hat – also wächst. Wer die nötigen Kenntnisse im Admin Bereich hat kann das selbst umsetzen. Wer sich an dieser Stelle den Aufwand und die Kosten der Einrichtung sparen will – es also selbst machen möchte – setzt auf Lösungen wie Protonet.

Fragen zu dem Thema beantworte ich gerne unter philipp@protonet.info.