Mit Crowdsourcing machten wohl zahlreiche Unternehmen 2011 so ihre Erfahrungen, so auch Gründerszene, als die Redaktion bei Facebook nach den vielversprechendsten Startup-Gründungen im Jahr 2011 fragte. Nicht etwa Wimdu (www.wimdu.com), Amen (amenhq.com) oder Readmill (www.readmill.com) landeten auf den vordersten Plätzen, sondern oft gänzlich unbekannte Startups. „Vielversprechend“ liegt wie immer im Auge des Betrachters. Über 90 Startups wurden vorgeschlagen, über 5.500 Stimmen gingen ein (Wahlen endeten offiziell am Freitag, den 9. Dezember). Die Stimmen-Gewinner im Überblick.

Wimdu, Gidsy, Amen, Readmill, Handspiel genehmigt, Tunity, Ezeep, BiteBox, FairObserver, dotHIV, Eelusion, Nathalie Korn, Felix Heinricy, Patrick Wosnitza, Sascha Kellert, Frederic Haitz, Daniel Meisen, Mari Enzensberger, Maximilian Festge, Philipp Festge, Fabian Neuen, Atul Singh, Guillaume Vaslin-Reimann, Stephan Schoenen, Jason Garber, Jürgen Lange,  Daniel Bock, Roman Frank, Norbert Haacks, Oliver Nützel, Florian Steiner, Jörn Dickhaut, Top-Neugründungen, Startups, vielversprechende Startups, Hipster-Startups

2011 viele spannende Neugründungen

Zahlreiche Neugründungen gab es in Deutschland 2011. Startups mit internationalen Gründerteams wie Gidsy (www.gidsy.com) oder Readmill, Startups mit mächtigen Finanzierungen wie Wimdu oder mit großem Medienecho wie Amen. Da es bekanntlich im Auge des Betrachters liegt, wer wirklich vielversprechend ist, fragte Gründerszene die Facebook-Fans nach ihrer Einschätzung. Was besonders auffällig war: Mit deutschem Namen ging 2011 fast kein Startup mehr ins Rennen. Die Liste voller englischer Namen, die Domainendungen fast immer die .com.

Das Social-Media-Gesetz zeigte: Wer in kurzer Zeit die Kraft aufbringt, möglichst viele Freunde und Unterstützer zu mobilisieren, der kann Facebook-Wahlen auch gewinnen, wenn er eigentlich nicht auf dem Zettel stand. Die Top zehn eine Liste, gefüllt von Startups, die teilweise noch nicht gelauncht haben und dem Team von Gründerszene teilweise vollkommen unbekannt war. Ein sehr interessantes Ergebnis.

Die Top zehn der vielversprechensten Startups der Gründerszene-Facebook-Wahlen

Handspiel (376 Stimmen)

Das Hamburger Startup Handspiel genehmigt (www.handspiel-genehmigt.com) wurde im Oktober 2011 von Nathalie Korn und Felix Heinricy gegründet und verkauft im Onlineshop Armbänder aus bespielten Fußbällen. Das Ganze dient einem gutem Zweck. Immer, wenn aus einem alten Fußball 20 Armbänder entstehen, spenden die Gründer einen neuen Fußball an ein Waisenhaus. Noch ein junges Social Business.

Tunity.fm (358 Stimmen)

Noch ein Internet-Radio? Das Münchener Startup Tunity (www.tunity.fm) will ein Online-Portal für Live-Konzerte, Club-Gigs und Wohnzimmerkonzerte in einer virtuellen 3D-Umgebung bieten, noch ist der Dienst nicht online. Die Idee zu Tunity kam dem Gründer Patrick Wosnitza im Frühjahr 2011 – neun Leute arbeiten seit drei Monaten an dem Launch, der in den kommenden Wochen umgesetzt werden soll.

Ezeep (266 Stimmen)

Drucken, wenn kein Drucker zu Hand ist. Die SaaS-Print-Technologie des Berliner Startups Ezeep (www.ezeep.com) will das möglich machen. Mit Ezeep können Nutzer Drucker aus der Cloud auswählen, die in der Nähe sind, der Dienst ist auch für Unternehmen selbst konzipiert worden. Das Startup wurde 2011 von Sascha Kellert, Frederic Haitz und Daniel Meisen gegründet.

BiteBox (252 Stimmen)

Das Hamburger Startup BiteBox (www.bitebox.com) hat sich der gesunden Büronahrung verschrieben. Das 2011 von Mari Enzensberger, Maximilian Festge und Philipp Festge gegründete Startup bietet individualisierte Bürosnackboxen an. Und erinnert damit fast ein bisschen an MyMuesli (www.mymuesli.com).

FairObserver (195 Stimmen)

FairObserver (www.fairobserver.com) ist ein Multimedia-Magazin, das die Welt der Nachrichten verändern will. Von München und Washington D.C. aus bauen die Gründer Fabian Neuen (Deutschland) und Atul Singh (Indien) ein Unternehmen auf, das mit „360-Grad-Analysen“ die Welt erklären will und das Mediensystem damit sinnvoll ergänzen möchte. Das Magazin hat bereits prominente Unterstützer wie den Leiter der Müncher Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger.

Support.hiv (194 Stimmen)

Das Social Business Startup dotHIV (www.dothiv.org) tritt für die Social-Cause-Top-Level-Domain .hiv ein. Neun Personen arbeiten für die Initiative – einige Teammitglieder arbeiten zudem bei der Hamburger Kreativagentur Kempertrautmann. Eine Reihe von Business Angels unterstützen die Idee. Ziel: Unternehmen stellen den größten Teil des Registrierungspreises einer .hiv-Domain für den guten Zweck bereit. So füllen Domainvertrieb und Domainbetrieb einen wachsenden Spendenpool.

Eelusion Game (184 Stimmen)

Das Berliner Startup Eelusion (www.eelusion.com) ist ein Gamestudio, das digitale Social- und Mobile-Reality-Spiele entwickelt, die mit Geolocation arbeiten. Das Gründungsteam Guillaume Vaslin-Reimann (Game Design & Development), Stephan Schoenen (Communication & Marketing), Jason Garber (Production) und Jürgen Lange (Investor Relations, Strategic Partnerships), hat sich Anfang 2011 im berufsbegleitenden Masterstudiengang „Leadership in digitaler Kommunikation“ an der Hochschule St. Gallen und UdK Berlin kennengelernt. Der Launch des ersten Spiels „eevoo“ ist für das erste Quartal 2012 geplant.

Polarstern Energie (178 Stimmen)

Polarstern Energie (www.polarstern-energie.de) ist eigentlich kein Online-Startup und trotzdem scheint das Onlineherz beim Thema Öko-Strom höher zu schlagen. Das Münchener Startup wurde von Jakob Assmann, Florian Henle und Simon Stadler gegründet und agiert unanhängig von großen Stromkonzernen. Heraus kommt 100 Prozent Ökostrom und -gas –  vom TÜV zertifiziert. Außerdem baut das Startup neue Ökokraftwerke.

Newtracks (158 Stimmen)

Das Berliner Startup Newtracks (www.newtracks.biz) ist ein neuer Spiele-Entwickler in der Gaming-Metropole Berlin. Die Spieleschmiede wurde von Daniel Bock, Roman Frank und Norbert Haacks gegründet und entwickelt Musikspiele als Social- und Mobile-Games. Das erste Spiel soll in Kürze auf den Markt kommen.

Yasuu (143 Stimmen)

Seit Anfang Oktober ist Yasuu (www.handspiel-genehmigt.com) mit einer Online-Plattform für Freizeitangebote online. Das Portal lädt derzeit alle Münchner ein, ihre Talente, Hobbies und Erlebnisangebote einzustellen. Das Müncherner Startup wurde im Mai 2011 von Oliver Nützel, Florian Steiner und Jörn Dickhaut gegründet. Unterstützt wird das Team von Kai Czeschlik als Mentor und Business Angel.

Die Diskussion ist eröffnet. Wer gehört wirklich in die Liste der vielversprechendsten Neugründungen aus dem Jahr 2011? Nach welchen Kriterien bemesst Ihr Erfolg kurz nach der Gründung?

Aktualisierung: dotHIV hat uns darauf hingewiesen, dass sie ein Social Business und mehr als eine Initiative sind und das Team nicht nur aus Kempertrautmann- Mitarbeiter besteht. Danke für die E-Mail und die Einführung, eine wirklich vielversprechende Idee. Der Abschnitt wurde aktualisiert (19.12.11 / 17:40).