Die VRenetic-Gründer Roland Emmerich und Marco Weber

Virtual Reality soll das nächste große Ding werden. Doch Virtual Reality ist teuer. Teuer zu produzieren und teuer zu konsumieren. Oculus Rift kostet bereits knapp 600 Euro, VR-fähige, kompatible Rechner gibt es derzeit erst ab 700 Euro aufwärts. Für den Aufbau eines Massenmarkts ist das viel, zu viel.

Ein neues US-amerikanische Startup will das ändern – und VR, ähnlich wie das Smartphone vor zehn Jahren, erschwinglich machen. Dafür bastelt VRenetic an einer Billig-Variante einer VR-Streaming-Plattform mit dazugehörigem Tragegestell. Das Startup kann sich dabei eines bekannten Unterstützers erfreuen: Co-Gründer von VRenetic ist der deutsche Hollywood-Action-Regisseur Roland Emmerich. Als CEO und Mitgründer wird Filmproduzent Marco Weber die Geschäfte von VRenetic leiten.

Im Zentrum der Anstrengungen steht der Aufbau einer Website, die VR-Videos für ein Massenpublikum zugänglich machen will – ohne teure Headsets und stationäre Rechner, „Natürlich existieren die professionellen 360-Grad-Inhalte bereits“, sagt Roland Emmerich, „aber sie sind völlig unzugänglich für junge, preisempfindliche Nutzer.“ Folglich will VRenetic anders als beispielsweise Facebook mit seiner Oculus-Rift-Brille nicht für den High-End-Markt produzieren, sondern vielmehr die Social-Media-affinen, weniger vermögenden Nutzer ansprechen. Allerdings planen auch andere Unternehmen, die Preise für VR-Equipment drastisch zu senken. So hat Facebook noch für 2018 angekündigt, eine günstige Oculus-Variante für 200 Dollar anzubieten.

Über die Plattform VResh will das Emmerich-Startup Video-Streaming in 4k-Qualität und 360-Grad anbieten, das wie bei Facebook oder Twitter üblich leicht zu teilen und damit zu verbreiten ist. Inhalte sollen – ähnlich wie in den sozialen Netzwerken – die Nutzer selbst beisteuern. Gefilmt werden kann mit 360-Grad-Kameras und extra vom Startup entwickelten Linsen. Zudem soll der filmende Nutzer via Audio-Übertragung mit Zuschauern in Echtzeit kommunizieren können. Dafür will das Startup eigens entwickelte Headsets vertreiben.

Ganz neu ist Roland Emmerichs Engagement in der Gründerszene nicht: Anfang 2016 übernahm der französische Medienkonzern Webedia das von ihm mitgegründete Trailer-Startup Flimmer. Für sein neues Startup VRenetic hat Emmerich neben seinem Namen auch ein Hollywood-artiges Produkt-Video springen lassen – das wohl nicht ganz zufällig auf einige der berühmtesten Filmszenen der Kino-Geschichte anspielt.

Bild: VRenetic; Montage: Gründerszene