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instagram app test Screenshot meines Accounts

„Du bist ja eine richtige Hipster-Fotografin geworden ;-)“. Ein zweifelhaftes Kompliment meines Ex-Freundes, mit dem ich lange nicht gesprochen hatte – bis er neulich meinen Instagram-Account entdeckte. Aber was soll ich sagen? Ich finde Instagram tatsächlich cool – und benutze die App seit drei Jahren regelmäßig. #Geoutet.

Zwar fotografiere ich nicht gut, dafür viel. Und gerne – alles, was ich schön, lustig oder gerade bemerkenswert finde. Mittlerweile ist mein Feed ein digitales Fotoalbum voller Erinnerungen geworden. Scrolle ich zurück, finde ich Momentaufnahmen aus meiner ersten (und bisher einzigen) Reise nach China, einem Praktikum in Hamburg, aus meinem Studium in Köln und London.

Schade finde ich, dass Instagram unter meinen deutschen Freunden nicht sehr verbreitet ist. Und wer einen Account hat, postet kaum oder gar nicht. Nicht einmal mein digital nativster Freund und Twitterkönig @vierzueinser schafft es, öfter als alle paar Wochen ein Bild zu teilen. Zwischendurch war sogar mal zweieinhalb Jahre Pause. Komm schon, Jonas!

In London – Überraschung! – war alles etwas anders. Dort haben Freunde die App intensiver genutzt. #foodporn haben dabei übrigens die wenigsten gepostet. Bilder von ihren Erlebnissen zu sehen, gibt mir das Gefühl näher dran zu sein und den Moment ein wenig mitzuerleben. Natürlich ist es kein Ersatz für persönlichen Kontakt, Spaß macht’s trotzdem. Und da hat Instagram gegenüber Facebook einen ganz klaren Vorteil: Ich sehe alle Bilder von Accounts, denen ich folge – kein mysteriöser Algorithmus filtert Beiträge heraus, nervt mich mit unzähligen Videos, die langsam laden, und anderen Dingen, die ich gar nicht sehen will.

Außerdem werden auf Instagram vor allem schöne Dinge geteilt, auf Facebook posten meine Freunde vor allem Aufreger. Über die vielen Hater-Kommentare dort müssen wir gar nicht erst sprechen. So nutze ich Facebook fast nur noch beruflich und vielleicht für News, bei Instagram lebe ich private Interessen aus und folge vielen Sport- und Modeaccounts, einigen Startups wie FreeleticsJuniqe und GoButler, oder Fotografen, die Strände in LA und Hochhäuser in London und San Francisco fotografieren:

Vor allem nutze ich Instagram, wenn ich mich zwischendurch ablenken will. Besonders ernst nehme ich die Inhalte nicht. Allerdings gibt es auch einige News-Accounts wie die der BBCWired und der New York Times, die verstanden haben, wie sie die App auch für ihre Zwecke nutzen können. Deutsche Medien sind da immer noch sehr zögerlich – einige haben zwar bereits Accounts erstellt, die aber fast leer vor sich hin rotten, wie der von Spiegel Online: Oder Zeit Online:   Vielleicht würde ich mehr News in meinen Feed lassen, wenn es gut Angebote gäbe. Andererseits: Wer braucht schon Nachrichten, wenn es Marnie, the Dog gibt? Marnie ist zwölf Jahre alt, lebt in New York City und war bereits eine Hundeseniorin, als ihr neuer Besitzer sie aus dem Tierheim holte. 1,3 Millionen Follower hat der kleine Hund und wegen seiner Berühmtheit bereits Usher, Tailor Swift und Betty White getroffen. Sinnlos? Kann sein. Aber ich finde sie so süß!

Übrigens: Natürlich habe ich meinen Kumpel @vierzueinser gefragt, ob ich ihn öffentlich anprangern darf. Seine Reaktion:

Die Hoffnung auf aktivere IG-Freunde stirbt also zuletzt. Und Fuerteventura sieht auch ganz okay aus.

Gründerszene ist übrigens fleißig dabei, seinen Account auszubauen. Folgen könnt ihr uns unter @gruenderszene.

Titelbild: Screenshot Instagram