Der Kampf um die weltweite Vorherrschaft für Ridesharingdienste geht in eine neue Runde. Die größten Konkurrenten von Uber verbünden sich öffentlich, um ihre eigenen Märkte zu schützen. Neuestes Mitglied dieses Allianz wird Cabify, das gerade 120 Millionen Dollar von Rakuten eingesammelt hat. Der japanische Investor hatte gerade im vergangenen Jahr 500 Millionen Dollar in den Uber-Konkurrenten Lyft gesteckt und ist somit – abgesehen von Didi Kuaidi in China – der mächtigste Konkurrent von Uber.

Cabify gehört in Spanien zu den bekanntesten Ridesharing-Anbietern. Das 2011 in Madrid gegründete Startup vermittelt wie Uber Fahrten, hat allerdings verschiedene Fahrzeugtypen im Angebot. Der Kunde kann zwischen den Kategorien Executive, Easy, Luxus und Gruppe entscheiden. In den ersten beiden Finanzierungsrunden konnte das Unternehmen bereits 20 Millionen Dollar einsammeln.

Das spanische Startup will die gerade erhaltene 120-Millionen-Dollar–Finanzspritze nutzen, um auf dem südamerikanischen Markt zu wachsen. Dort ist der Dienst schon in Chile, Mexiko und Peru vertreten. Gerade die schnellwachsenden Metropolen in Latein- und Südamerika gelten als Schlüsselmärkte für die Ridesharing-Industrie.

Ein weißer Fleck auf der Landkarte bleibt Europa

Gegenüber dem US-Magazin Techcrunch sagte der CEO von Cabify, Juan de Antonio, dass man sich nun auf zwei Dinge konzentrieren werde. Zum einen wolle man mit der Autoindustrie zusammenarbeiten, zum anderen suche man Kooperationen mit Anbietern in anderen Teilen der Welt.

Wie so eine Kooperation aussieht, kann man zur Zeit an verschiedenen Orten beobachten. Dort nehmen die Bündnisse gegen Uber konkrete Formen an. Auf dem asiatischen Markt haben Didi Kuaidi und der indische Anbieter Ola eine Allianz gegen Uber geschlossen. In den USA hat das chinesische Startup Didi Kuaidi rund 100 Millionen Dollar in Lyft gesteckt. Mit dem Ergebnis, dass User der Didi-Kuaidi–App seit einigen Tagen in den USA damit Lyft-Fahrer bestellen können. Auch in Asien haben Ola, Didi Kuaidi und GrabATaxi ihre Apps miteinander verbunden.

Was der Allianz bislang fehlt, ist der südamerikanische Markt. Dort will sich nun Cabify weiter ausbreiten – mithilfe der Finanzierung von Lyft-Investor Rakuten. Ein weißer Fleck auf der Landkarte ist weiterhin Europa, wo es in vielen Ländern rechtliche Probleme für die Fahrdienstleister gibt. In Deutschland gibt es allerdings die ersten zaghaften Versuche, den Markt für private Ridesharing-Angebote zu öffnen.

Weltweit gesehen scheint es auf einen Kampf zwischen Uber, Didi Kuaidi und Rakuten hinauszulaufen. Während Didi Kuaidi und Rakuten die Märkte auf unterschiedliche Anbieter verteilen, strebt Uber an, in allen wichtigen Metropolen der Welt vertreten zu sein.

Bild: Uber