Wimdu: Deal mit italienischer Sendergruppe Mediaset

Wimdu setzt auf Südeuropa: Der Zimmervermittler von Rocket Internet will seine TV-Präsenz in Spanien und Italien ausbauen und schließt dafür einen Media-for-Equity-Deal mit der größten privaten Sendergruppe Italiens, Mediaset. Italiens ehemaliger Ministerpräsident Silvio Berlusconi baut das TV-Imperium in den siebziger Jahren auf, noch heute hält seine Familie die Mehrheit an dem Unternehmen.

Laut Wimdu ist der Deal mehrere Millionen Euro wert. „Mithilfe dieser Partnerschaft wird es uns gelingen, in kurzer Zeit den europäischen Markt zu erobern“, sagt Arne Kahlke, der seit Januar gemeinsam mit Sören Kress die Geschäftsführung des Airbnb-Wettbewerbers innehat. Die Gründer Arne Bleckwenn und Hinrich Dreiling hatten die Unternehmensleitung laut Wimdu „auf eigenen Wunsch“ niedergelegt.

Seit Jahresbeginn läuft in mehreren europäischen Ländern eine TV- und Plakatkampagne, mit der sich der Zimmervermittler als Qualitätsmarke zu positionieren versucht. Die Kampagne habe zu einem Anstieg der Buchungen von über 50 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum geführt, so das Unternehmen. „In den vergangenen Wochen haben wir den positiven Effekt von TV-Werbung mehr als deutlich gespürt“, bilanziert Kahlke.

Wimdu, das 2011 mit großen Hoffnungen und einer Riesenfinanzierung von 90 Millionen US-Dollar gestartet war, stand eine Zeit lang mit Airbnb und 9Flats von Stephan Uhrenbacher in einem erbitterten Wettbewerb. Mittlerweile scheint das Rennen entschieden zu sein. Wimdu gibt an, 300.000 Unterkünfte und eine Million angemeldete Nutzer in der Kartei zu haben. Bei 9Flats wird von 100.000 angebotenen Wohnungen gesprochen, aktuelle Nutzerzahlen sind nicht öffentlich. Zum Vergleich: Airbnb hat nach eigenen Angaben mehr als eine Million Inserate und über 25 Millionen Nutzer.

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