Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ von nun an die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet Wynsh (www.wynsh.com).

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1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Wir sind die WindoWin GmbH und was wir machen, ist eine Plattform, die Online- mit dem Offline-Handel verbindet und zwar im Bereich Shopping. Unsere App heißt Wynsh gesprochen „Wünsch“. Der Name ist Programm, wir machen Wünsche beim Shopping war. Dazu lädt man sich einfach unsere App herunter, geht in einen bei uns teilnehmenden Laden wie zum Beispiel Miss Sixty, fotografiert sein Lieblingsteil, egal ob Schuhe, Krawatte oder Tasche, und mit etwas Glück gewinnt man noch im Laden Prozente, spannende Add-ons oder weitere Überraschungen.

2. Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf eure Idee gestoßen?

Ich, Marc Schwieger, war eines Tages in der Innenstadt zum Shoppen. Ich hatte einen neues T-Shirt gefunden und war gerade dabei, ein Foto mit meinem iPhone von dem Shirt zu machen, um es an meine Frau zu schicken und sie nach ihrer Meinung zu fragen. Die Verkäuferin hat mich damals darauf hingewiesen, dass Fotos machen in dem Store verboten ist. Damals bin ich zum ersten Mal direkt darauf gestoßen, dass der Handel offensichtlich Angst und Bedenken gegenüber Smartphones hat. Auf der anderen Seite hatten immer mehr Kunden ihr Smartphone dabei. Da musste also was gehen. Das war die Geburtststunde von Wynsh.

Ich habe mir dann zusammen mit Sascha überlegt, wie man denn iPhones etcetera so einsetzen kann, dass es sinnvoll für den Handel und den Verbraucher ist. Und jetzt kann kann man im Handel „wynshen“.

3. Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr
vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Ich bin seit 20 Jahren in der Medienbranche tätig, als Kreativer in Werbeagenturen, zum Beispiel als Creative Director, Geschäftsführer und Partner bei Scholz & Friends. Seit Anfang 2010 bin ich mit meiner Agentur „UndSchwieger“ selbstständig in Hamburg tätig und berate Unternehmen rund um die Fragestellung „Was geht in digitalen Konsumwelten?“. Geschäfstführer ist Sascha Rowold, einer der führenden Experten für E-Commerce in Deutschland mit großer internationaler Management- und Startup Erfahrung. Er leitet die WindoWin GmbH als CEO.

4. Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht
 Ihr anders als alle anderen?

Das stimmt, viele Ideen sind nicht neu, unsere schon :). So eine Plattform wie Wynsh gibt es aktuell nicht. Grundsätzlich war es für das Team wichtig, etwas wirklich Neues zu machen. Für uns ist das Thema Innovation und das Betreten von Neuland ein wichtiger Antrieb, uns trotz etablierter Engagements immer wieder in komplett neue Themen zu stürzen.

5. Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das
 Marktpotenzial?

Unser Geschäftsmodell funktioniert ganz einfach: Die Händler, die bei Wynsh mitmachen, zahlen eine jährliche Abogebühr. Das Marktpotenzial ist alleine schon durch die gegebene Internationalität riesig. Wir haben schon jetzt Kampagnen mit mehr als 2.500 Stores vertreten, international in 16 Ländern.

6. Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Wir sind mit eigenen Mitteln – unter anderem von meinen Partnern, der Unternehmensberatung diligenZ – und Business Angeln gestartet.

7. Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Wir lernen nie aus, und besonders der Bereich App-Design und das „Designen von Viralität“ ist etwas, das uns umtreibt und weiterhin stark fasziniert. Also, neben dem normalen „Meckern“ und den Wünschen, was im Office noch besser werden kann – obwohl wir auf den Hafen schauen, wünschen wir es uns, besser zu werden und von Leuten lernen zu können. So war auch unsere Philosophie bei der Auswahl der Investoren bis zum heutigen Punkt.

8. Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

Es gibt sogar eine ganze Reihe von Vorbildern, die wir haben. Von Karl Lagerfeld, der es immer wieder schafft, neue Impulse zu setzen, über H&M, die mit ihrem Konzept den Markt damals revolutioniert haben, bis hin zu Werner Otto (www.otto.com), der mit seiner Idee der ECE-Shoppingcenter die Erlebnis-Mall nach Deutschland gebracht hat. Alles im Bereich Shopping kombiniert mit Veränderungen finden wir inspirierend.

9. Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen
Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Immer gerne den Nico Lumma, der sitzt mit Digital Pioneers (www.digitalpioneers.de) direkt gegenüber von unseren Büroräumen und wir kennen uns noch von Scholz und Friends. Auch Jochen Krisch, Geschäftspartner von Sascha, ist eine ständige Inspiration und hat unglaubliche Übersicht über Innovation im Handel, online und offline.

10. Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

Persönlich wahrscheinlich auf dem Flughafen, um zum Meeting mit einem neuen Kooperationspartner zu fliegen, mit Wynsh hoffentlich in sehr vielen Läden und neben den schon bestehenden Ländern auch in spannenden neuen Märkten wie Russland und Südamerika