Bei Yvonne Tesch lief bislang alles wie am Schnürchen: Mit 27 Jahren startete sie den Preisvergleich-Portalbetreiber Maryme, der sie zur Millionärin machte. Mittlerweile hat sie sich bei Maryme, das Seiten wie Preisvgl.de betreibt, operativ zurückgezogen. Im vergangenen Jahr startete die heute 35-jährige ein neues Projekt: Code is the new Black – ein Innovation-Hub, der sich mit Fashion- und Tech-Ideen auseinandersetzen sollte.

Erste Projekte von Code is the new Black waren die Modeplattform Covet.me und Inspo, eine Art „Shazam für Mode“. Das Konzept von Inspo: Der Nutzer lädt ein Foto einer Person hoch, wählt eine Kategorie von Tasche über Mantel bis Schuhe – und innerhalb weniger Sekunden durchsucht die App Millionen von Produkten in mehreren Online-Shops per Bilderkennung.

Nun musste Tesch mit ihren Unternehmen Zahlungsunfähigkeit anmelden, wie bereits Deutsche Startups berichtete. Demnach können sowohl der Preisvgl.de-Betreiber Maryme als auch die App-Schmiede Code is the new Black ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen. Zuletzt hatte Preisvgl.de laut Similar Web deutliche Besucherrückgänge zu verzeichnen. Da die Firma Traffic ein- und verkauft, dürfte diese Entwicklung auch eine Folge des fehlenden Kapitals gewesen sein. Algorithmus-Änderungen bei der Suchmaschine Google hatten entsprechende Plattformen bereits seit Monaten unter Druck gesetzt.

Aus dem Umfeld des Unternehmens ist derweil zu hören, dass es zuvor eine längere Auseinandersetzung mit einem potenziellen Geldgeber gegeben habe. Bereits seit einer Weile suche die Unternehmerin nach einem Investor. Während Deutsche Startups über einen gescheiterten Verkaufsversuch spekuliert und das Geschäftsmodell von Maryme in der Grauzone verortet, will sich Tesch auf Nachfrage von Gründerszene zu den Vorwürfen nicht äußern. Unseriöse Geschäftspraktiken weist sie aber entschieden zurück.

Bild: Yvonne Tesch