BRIESELANG, GERMANY - SEPTEMBER 08: The logo of German online shoes and clothing retailer Zalando is displayed on one of the company's shipping warehouses on September 8, 2014 in Brieselang, Germany. Zalando has announced it plans an initital public offering (IPO) for later this year after turning a profit for the first time with results from the first half of 2014. (Photo by Sean Gallup/Getty Images)
Das Logistik-Zentrum Brieselang in Brandenburg

Bereits einen Tag nach der ersten Verhandlung sind die Fronten klar. Am Dienstag hatten die Arbeitnehmervertreter aus Zalandos Logistik-Zentrum im brandenburgischen Brieselang zum ersten Mal mit dem Management gesprochen. „Das Angebot ist unterirdisch“, kommentierte Verdi-Handelsexpertin Erika Ritter die Verhandlungen gegenüber der Berliner Zeitung.

Die Gewerkschaft will eine Bezahlung nach dem Einzelhandelstarif durchsetzen. Bislang werden die etwa 1.250 Mitarbeiter nach dem schlechteren Logistik-Tarif bezahlt. „Nach eigener Aussage misst sich der Konzern mit Unternehmen wie Otto und C&A oder Zara. Für diese Firmen gilt in der Regel der Tarifvertrag des Einzelhandels“, sagt Markus Hoffmann-Achenbach von Verdi der Jungen Welt. Es gehe um „Wettbewerbsgleichheit“.

Als Reaktion auf die Gespräche sind die Mitarbeiter der Spätschicht am Mittwoch in den Streik getreten. Von Verdi heißt es gegenüber der Berliner Zeitung, etwa 200 Mitarbeiter – und damit die Hälfte der Spätschicht – hätten sich an dem Streik beteiligt. Neue Verhandlungen sind für Anfang Juli angesetzt. Weitere Aktionen seien zu erwarten.

Von Zalando heißt es auf Nachfrage von Gründerszene: Bei den Verhandlungen sei klar geworden, „dass Verdi auf Forderungen beharrt, die die Zukunft des Standorts Brieselang gefährden“. Man habe Verdi einen Zukunftstarifvertrag für Brieselang vorgelegt, der unter anderem den Standort mindestens bis Ende 2019 sichere, das Lohnniveau an den Logistiktarifvertrag binde und zukünftige Erhöhungen garantiere. Zudem beinhalte der Vertrag ein fixes Urlaubs- und Weihnachtsgeld, weitere Investitionen in den betrieblichen Gesundheitsschutz und einen Flexi-Bonus.

Verdi hat das Angebot abgelehnt und den Standort Brieselang gestern bestreikt – ein nächster Verhandlungstermin ist für den 7. Juli bereits vereinbart.

Bild: Getty Images/Sean Gallup / Staff