Mehr als 20 Prozent im Plus: Der Berliner E-Commerce-Riese Zalando hat nach heute veröffentlichten vorläufigen Zahlen seinen Umsatz im ersten Quartal auf fast eine Milliarde Euro gesteigert. Zwischen 971 und 987 Millionen Euro wurden umgesetzt, so das Unternehmen. Im Vorjahresquartal lag der Umsatz noch bei 796,1 Millionen Euro – eine Steigerung von 22 bis 24 Prozent.

Und obwohl Zalando für das erste Quartal 2017 ein bereinigtes Ebit von 10 bis 30 Millionen Euro ausweisen konnte, zeigten sich die Märkte am Mittwoch nicht überzeugt. Der Kurs der Zalando-Aktie fiel bis Mittag um mehr als fünf Prozent, der Modehändler war damit mit Abstand das Schlusslicht im MDax.

Für den Kursrutsch und die dahinter stehenden Zweifel unter Börsianern und Analysten sind vor allem zwei Faktoren verantwortlich:

  • Zum einen lag das Unternehmen mit Umsatz und Gewinn immer noch leicht unter den Erwartungen der Experten. Vorstandsmitglied Rubin Ritter verwies auf die traditionellen Schwierigkeiten im ersten Quartal, in dem der Preiskampf im Winterschlussverkauf die Margen drückt. Dass die angegeben Gewinnspanne von 10 bis 30 Millionen Euro (macht ein bis drei Prozent Ebit-Marge) derart groß war, irritierte Anleger außerdem.
  • Anlässlich der Q1-Zahlen informierte Zalando außerdem darüber, dass zwei wichtige Aufsichtsratsmitglieder bei der Hauptversammlung am 31. Mai nicht mehr zur Wahl stehen werden: der Ex-Telekom-CEO Kai-Uwe Ricke sowie der Ende 2016 als Kinnevik-Chef geschasste Lorenzo Grabau. Sofort wurden Befürchtungen laut, die schwedische Investmentfirma könnte sich auch bei Zalando zurückziehen. Als Kinnevik im Februar die Hälfte seiner Anteile an Rocket Internet verkaufte, folgte ein beispielloser Kursrutsch. Gegenüber Dow Jones machte ein Zalando-Sprecher allerdings klar, dass auch nach Grabaus Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat zwei Kinnevik-Vertreter in dem Aufsehergremium verbleiben würden. Nach einem Kinnevik-Abschied sieht es daher nicht aus.
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