Zapitano Sanierung

Zapitano stellt Insolvenzprüfungsantrag

Das Social-TV-Startup Zapitano (www.zapitano.de) braucht dringend Geld, um die angestoßene Neuausrichtung umsetzen zu können und nicht zahlungsunfähig zu werden. Wie Deutsche Startups berichtet, hat das 2011 in Berlin gestartete Jungunternehmen dazu ein Insolvenzprüfungsverfahren beantragt. Der Schritt soll präventiv sein: Derzeit könne man die Rechnungen noch bezahlen, betont Geschäftsführerin Sandra Wheeler gegenüber Gründerszene. Erst im Januar hatte sie das Amt übernommen, sieben Mitarbeiter arbeiten derzeit im Kernteam.

Knapp bei Kasse war das Unternehmen bislang eigentlich nicht: Media Ventures, die German Startups Group, Ex-Sat.1-Geschäftsführer Guido Bolten, HR Alpha Venture Partners, die Trivago-Gründer und die Investitionsbank Berlin investierten insgesamt rund zwei Millionen Euro in die Jungfirma. Weitere rund 100.000 Euro sammelte Zapitano über eine Crowdfunding-Kampagne ein.

Die letzte größere Finanzierungsrunde liegt allerdings schon gut zwei Jahre zurück. Um Erfolg zu haben müsse Zapitano unter anderem mehr Vermarktung bei den Endkunden betreiben, sagt Wheeler. Das kostet Geld. Entsprechend ist absehbar, dass schnell eine neue Finanzierungsrunde her muss. Derzeit liefen Gespräche mit den alten, aber auch potenziell neuen Investoren, so Wheeler. Das Zapitano-Team bleibe derweil optimistisch, betont die Geschäftsführerin. Der normale Geschäftsbetrieb werde vorerst fortgesetzt.

Gegründet wurde Zapitano von Gunnar Gläser, Hans-Detlef Schulz, Jens Hegenberger und Marc Mogalle – Hegenberger wie auch Mogalle schieden allerdings im November aus.

Das Unternehmen positioniert sich als „TV-Begleiter“. Auf dem Second Screen sollen sich die Fernsehzuschauer vor, während und nach den Shows und Filmen im linearen – sprich: herkömmlichen Fernsehen – austauschen und mehr über Schauspieler, Regisseur oder andere Details erfahren. Weil der reine Social-Ansatz nicht funktionierte, so erklärt Geschäftsführerin Wheeler, wurde das Portal Ende letzten Jahres umgestellt. Seitdem werden Inhalte auch vom Zapitano-Team aufbereitet.

Bild: © panthermedia.net James Steidl