Die Zenloop-Gründer Paul Schwarzenholz, Björn Kolbmüller und Lukasz Lazewski (v.l.)
Die Zenloop-Gründer Paul Schwarzenholz, Björn Kolbmüller und Lukasz Lazewski (v.l.)

Schon 2016 hatten sie ein neues Startup angekündigt – dann zogen sich die Flaconi-Gründer zurück. Jetzt, anderthalb Jahre später, treten Björn Kolbmüller und Paul Schwarzenholz mit Zenloop an die Öffentlichkeit. 

„B2B Produkte brauchen einfach länger zum Reifen“, erklärt Schwarzenholz gegenüber Gründerszene, warum die Neugründung so viele Monate im Verborgenen blieb. Dabei hatte Zenloop schon 2016 die ersten Kunden. Gemeinsam mit diesen sowie Lukasz Lazewski, Gründer der Marketingplattform Brandnew IO, habe man das Produkt zu dem entwickelt, was es heute ist, sagt Schwarzenholz: Eine Software-as-a-Service-Lösung, mit der E-Commerce-Unternehmen ihr Kundenfeedback managen können.

Künstliche Intelligenz wertet Feedback aus

Dazu fragt Zenloop an verschiedenen Stellen des Einkaufsprozesses nach – etwa, wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer Weiterempfehlung ist. Die Antwortrate liege bei 25 bis 40 Prozent, sagt Schwarzenholz. Eine Künstliche Intelligenz wertet Antworten sowie Kundenkommentare anschließend aus. Heraus kommt der Net Promoter Score, also die Differenz zwischen denjenigen, die das Unternehmen weiterempfehlen würden und denen, die das nicht beabsichtigen.

Die Idee zu einem solchen Produkt kam den Gründern schon, als sie noch bei Flaconi tätig waren. Damals werteten sie den Net Promoter Score für ihren Parfüm-Onlineshop noch manuell aus. Eine entsprechende Software habe es nicht gegeben, sagt Schwarzenholz. Jetzt nennt er Usabilla und Medallia als Wettbewerber. 

Kunden sind Digitalstartups 

Über 40 Unternehmen nutzen Zenloop derzeit, darunter windeln.de, Outfittery und About You. Die Kernzielgruppe sollen B2C-Firmen bleiben, so Schwarzenholz – zunächst nur in Deutschland ansässige. „Für eine Jahreslizenz zahlen die Firmen einen bis zu fünfstelligen Betrag“, verrät er. Profitabel sei das Geschäft aber noch nicht. „Bisher konnte Zenloop größtenteils aus dem Exit von Flaconi finanziert werden“, sagt er. 2015 hatte ProSiebenSat.1 das Startup gekauft.

Einer der Unterschiede zur ersten Gründung: Das Team sei älter, die Entwickler hätten mindestens fünf Jahre Berufserfahrung, so Schwarzenholz. Die Entscheidung, für Zenloop ausschließlich erfahrene Mitarbeiter einzustellen, beruhe auf einem der Learnings aus der Zeit bei Flaconi. Bei einem jüngeren Team gehe zu viel Zeit für Erklärungen drauf. „Jetzt ist es dafür weniger Feiern“, sagt Schwarzenholz.

Bild: Zenloop