Es war der erste Problemfall in einer bislang guten Bilanz. Viele Kleinanleger finanzieren mittlerweile Immobilien über Plattformen wie Exporo oder Zinsland, der Markt boomt. Bislang ist dabei noch kein Immobilienprojekt ausgefallen. Im September stellte sich allerdings heraus, dass die Conrem-Ingenieure GmbH vorläufige Insolvenz angemeldet hatte. Der Projektentwickler ist für ein Bauprojekt verantwortlich, das die Crowd über die Proptech-Plattform Zinsland  mit einer halben Millionen Euro mitfinanziert hat. 274 Anleger steckten ihr Geld in das Projekts Luvebelle. Bislang war unklar, wie sich der Fall weiterentwickeln würde.

Nun macht eine neue Nachricht wenig Hoffnung auf einen guten Ausgang. Die Plattform Zinsland teilt mit, dass das Insolvenzverfahren des Projektpartners eröffnet wurde. „Laut dem Projektinitiator und Gesellschafter Heinz Michael Groh verlief der Bau von 52 Micro-Apartments in Berlin Tempelhof noch im August 2017 planmäßig. Auch weil das Objekt bereits an einen Global-Investor verkauft war – der Kaufpreiszahlungen nach Baufortschritt leistete – traf Zinsland die Nachricht […] unerwartet.“

Das Startup habe versucht den Geschäftsführer dazu zu bewegen, den Antrag zurückzunehmen, heißt es weiter. Offenbar ohne Erfolg. „Mit der Eröffnung des Verfahrens hat Zinsland nun keinerlei Einfluss mehr auf den Ausgang“, teilt das Unternehmen mit. Der Insolvenzverwalter werde nun die Ansprüche aller Gläubiger prüfen, „um eine möglichst hohe Quote zu realisieren“, schreibt das Startup. Der Grund für die Insolvenzanmeldung sei für Zinsland aber nicht nachvollziehbar. Man hätte alles getan, um der „negativen Entwicklung entgegenzuwirken“.

Über die vorläufige Insolvenzanmeldung hatte das Startup nicht von dem Geschäftsführer selbst, sondern über das Portal Insolvenzbekanntmachungen.de erfahren. Der Projektinitiator Groh und der Insolvenzverwalter waren für Gründerszene bisher nicht zu erreichen. 

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Bild: Screenshot / Zinsland; Hinweis: In einer früheren Version des Artikels wurde aus einem GoMoPa-Artikel zitiert. Da es sich dabei um eine unseriöse Quelle handelt, wurden diese Infos entfernt.