Die eigene Geschäftsidee vor potenziellen Geldgebern und anderen Interessierten zu pitchen, ist eine der Fertigkeiten, die jeder Gründer beherrschen sollte. Und da ein Fahrstuhl ein reichlich ungeeigneter Ort dafür ist, haben junge Startups im Format „Frischlingsfragen“ von nun an die Möglichkeit, sich und ihr Geschäftsmodell kurz und präzise vorzustellen: Gründerszene stellt zehn Fragen, und dieses Mal antwortet Zoobe (apps.facebook.com/zoobe-messaging).

Gründerszene Frischlingsfragen Startupvorstellungen Interview

1. Wer seid Ihr und was macht Ihr?

Zoobe wandelt persönliche Nachrichten seiner Nutzer sekundenschnell in animierte Filmbotschaften um. Aus einer Bandbreite von unterschiedlichen Figuren ermöglicht Zoobe das Aufnehmen einer persönlichen Sprachnachricht und die individuelle Kommunikation mit Filmbotschaften. Diese Botschaften können auf Facebook gepostet werden.

2. Hinter jedem Erfolg steckt eine Vision. Wie seid Ihr auf Eure Idee gestoßen?

Als Filmregisseur hat sich Lenard gefragt, ob man die Figuren der Animationsindustrie nicht auch für die persönliche Kommmunikation verwenden könnte. Quasi die Figuren aus ihrem Kontext der Geschichten herausnehmen und zu Botschaftern in eigener Sache zu machen – der Nutzer würde sich dann beliebige Figuren aus einer Bibliothek auswählen und mit diesen digitalen Postboten seinen Nachrichten mehr Persönlichkeit geben. Technisch sind dazu alle Eintrittsbarrieren weggefallen, seitdem die Leute per Handy YouTube-Videos anschauen.

3. Noch wichtiger als die Idee ist häufig das Team. Wer sind die Gründer, was habt Ihr vorher gemacht und wie habt Ihr zueinander gefunden?

Gründer Lenard Krawinkel ist seit Beginn der 90er in Film, Fernsehen und Werbung unterwegs. Nach dem Dreh seines Spielfilms “Sumo Bruno” im Jahr 2000 stieg er als Partner im ersten 3D-Filmproduktionsstudio Deutschlands,“Ambient Entertainment”, ein und brachte 2004 mit Warner Brothers “Back to Gaya” in die deutschen Kinos. Nun möchte er mit Zoobe die Kraft filmischen Geschichtenerzählens mit persönlicher Kommunikation verbinden und so ein neues Kommunikationsformat schaffen.

4. Viele Gründungsideen sind nicht gänzlich neu. Was ist Euer USP und was macht Ihr anders als alle anderen?

Einen Service wie Zoobe gibt es derzeit noch nicht. Häufig werden wir mit Grußkartendiensten verglichen. Der Unterschied zu diesen ist unser hochqualitatitiver Content. Während klassische digitale Grußkarten nicht mehr als ein paar animierte Bilder bieten, kann man mit uns in Echtzeit animierte 3D-Sprachnachrichten verschicken. Unser USP ist die Technologie an der Schnittstelle von IT, Sprachwissenschaften und 3D-Produktion, mittels derer wir diesen Service ermöglichen.

5. Zum Business: Wie funktioniert Euer Geschäftsmodell? Und wie groß ist das Marktpotenzial?

Wir haben ein B2C- und ein B2B-Angebot. Im B2C-Bereich hat Zoobe ein Freemium-Modell. Derzeit ist der Service kostenlos verfügbar. Mittelfristig werden Nutzer für die Personalisierung ihrer Figuren und weitere Premium-Dienste zahlen.

Für B2B-Kunden bieten wir ein neuartiges Marketingtool: Zoobe integriert Markenmaskottchen in seinen Service, die dann etwa auf der Website des B2B-Partners eingebunden wird. Die Kunden des Partners verwenden die Markenfigur als Botschafter ihrer eigenen Nachrichten, womit hohes Involvement garantiert ist. Das Markenmaskottchen wird so zum Ermöglicher von Kommunikation. Unser Zielmarkt reicht vom klassischen Grußkartenmarkt bis hin zum Kommunikationssektor im Bereich SMS/MMS.

6. Ideen umzusetzen kostet Geld. Wie finanziert Ihr Euch?

Nach eigenem Investment des Gründers sind wir seit Mitte 2010 über eine Handvoll Business Angels finanziert, die aus den Bereichen Film, Internet und Wissenschaft stammen. So haben wir beispielsweise die DCM Investment & Consulting GmbH, JMES Investments und Brandenburg Ventures (www.brandenburg-ventures.com) an Bord.

7. Gibt es etwas, das Euch noch fehlt? Ein Mitarbeiter, ein Investor oder ein Büro?

Wir sind derzeit auf der Suche nach institutionellen Investoren. Außerdem haben wir drei Stellen offen: Wir suchen eine/n WebgraphikerIn die sich aufs “Apple design” versteht und uns bei der Umsetzung unserer mobilen Apps unterstützen kann, eine Teilzeitbüroassistenz und eine studentische Hilfskraft für Facebook-Marketing & Social Media.

8. Gibt es ein großes Vorbild für Euch?

John Lasseter, Ed Catmull und Steve Jobs sind unsere Helden – Sie waren mit Pixar Vorreiter und Visionäre für den computeranimierten Spielfilm – sie haben in den 80ern und 90ern vorgedacht, wie man mit computergenerierter Technologie großartige neue Bilderwelten, Charaktere und Geschichten auf die Leinwand zaubern kann – wir glauben, dass sich dieselbe Technologie auf die persönliche Kommunikation erweitern wird – Wir entwickeln entsprechende Kommunikationsformate und die Weitsicht von diesen Vorbildern stärkt uns in unserer eigenen Vision.

9. Stellt Euch vor, Ihr könntet ein Lunch gewinnen. Wen würdet ihr aus der deutschen Startup-Branche gerne mit an den Tisch holen?

Andreas Thiel, sofern man ihn als Deutschen dazu zählen lassen würde.

10. Wo steht Ihr heute in einem Jahr?

In einem Jahr werden wir neben unserer Facebook-App auch Applikationen für Android und iOS im Angebot haben, eine virale User-Entwicklung vorzeigen können, erste B2C-Monetarisierungsschritte einleiten und mit B2B Kampagnen durchführen.