Die TeleClinic-Gründer Patrick Palacín, Katharina Jünger und Reinhard Meier (v.l.).
Die TeleClinic-Gründer Patrick Palacín, Katharina Jünger und Reinhard Meier (v.l.).

Das Gesundheits-Startup TeleClinic hat eine Seed-Finanzierungsrunde abgeschlossen. Das Münchner Unternehmen hatte wie berichtet erst kürzlich die Genehmigung zur ausschließlichen Fernbehandlung erhalten. TeleClinic-Ärzte dürfen per Internet – vor allem mit einer Videosprechstunde – Diagnosen stellen und behandeln, ohne dass vorher ein physischer Kontakt zum Patienten notwendig ist. Das ist neu in Deutschland.

Abgesehen von den bisherigen Business Angels Michael Brehm, Urs Keller, Stefan Wiskemann, Max-Josef Meiergeht sind nun auch der Wagniskapitalgeber Digital Health Ventures (DHV) aus Berlin mit an Bord, das die Finanzierungsrunde über zwei Millionen Euro angeführt hat.

Mit dem zusätzlichen Kapital will das Startup seine telemedizinische Infrastruktur ausbauen. Neben Diagnosen und Fernbehandlung soll es von Januar an Onlinerezepte geben. „Das ist ein Novum in Deutschland“, heißt es bei dem Startup. Dazu wollen die Gründer mit Online-Apotheken zu kooperieren. Ferner sind weitere Kooperationen mit Krankenversicherungen geplant. Bislang übernehmen nur sieben Versicherungen die Kosten für Leistungen – darunter die ARAG, Barmenia, Concordia oder Debeka.

Debatte über Fernbehandlung

Seit geraumer Zeit steht in Deutschland das sogenannte Fernbehandlungsverbot zur Diskussion. Diagnose und Rezeptausstellung über digitale Kommunikationskanäle waren bislang verboten. Im Ausland dagegen sind solche Angebote seit Jahren möglich. TeleClinic darf im Rahmen eines Modellversuchs als einziges Unternehmen in Deutschland über ihre Plattform ärztliche Diagnosen und Rezepte anbieten. Aktuell profitieren davon vor allem Privatpatienten. 

Bild: TeleClinic