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Wild Spartan: Dörrfleisch für Österreich

Die Tür geht auf, die Jury staunt: Heraus kommen Markus Filip und sein Businesspartner Peter Allabauer – der in ein Spartaner-Kostüm gekleidet ist. Ob der nett anzusehende nackte Oberkörper überzeugen kann?

Die beiden stellen Wild Spartan vor – daher das kaum vorhandene Kostüm. Sichtbar fällt der Groschen bei der Jury. Es geht um getrocknetes Fleisch. Doch die Begeisterung von Seiten der Jury fällt eher spartanisch aus. Das kann auch an Filips Pitch liegen, der trotz Witzen („Wir sind Wild Spartan. Er ist Spartan – und ich bin, naja, wild.“) und lustigem T-Shirt („Hi! Nice to meat you.“) wie abgelesen wirkt.

Natürlich darf probiert werden: Jedes Jurymitglied bekommt die vier Sorten Dörrfleisch vorgesetzt, einmal Pute, einmal Rind, gewürzt oder auch nicht. Die Unternehmer brauchen dringend Kapital, ihr eigenes sei aufgebraucht, erzählt Filip bereits im Vorspann. Er möchte zehn Prozent der Anteile für 150.000 Euro abgeben. Das Geld soll für Marketing und die „Eroberung Deutschlands“ ausgegeben werden.

Die Investoren mampfen munter vor sich hin. Offensichtlich schmeckt es. Aber investieren? Müsli-Mann Heinrich Prokop meckert über den Namen. Er will nicht. Auch Promi-Winzer Leo Hillinger mag nicht. Speedinvest-Geldgeberin Marie Hélène Ametsreiter muss sich da auf die Nase der Lebensmittelprofis verlassen, wie sie sagt. Auch der Rest der Jury steigt nicht ein. Zum Schluss gibt es aber dann doch noch ein Angebot von Hillinger: Er will das Produkt in seinen Weinshops probehalber anbieten. „Dafür verlange ich aber 50 Prozent“, ruft er den beiden lachend hinterher.

Offenbar hat Allabauer einige Wochen vor der Show Diät gemacht, wie er nach dem Pitch erzählt. Nach dem Pitch kann er sich endlich ein Bier gönnen. Er sieht erleichtert aus.

Bevor Roland Glatzer für sein Startup Easy Crystal pitcht, liegen bereits die Klebepistolen und Swarovski-Kristalle aus, die Glatzer vertreibt. Prokop ist neugierig: Sind das nicht solche Steinchen, wie die, die seine Tochter auf ihre Kleidung bügelt? Glatzer bietet zehn Prozent für eine Investition von 400.000 Euro. Eine Vier-Million-Euro-Bewertung des Startups. Die Jury ist fassungslos.

Glatzer, ehemaliger Maschinenbauer, schmiss seinen Job, um die Applikatoren mit klebenden Steinchen zu vertreiben. Bereits in den USA, Europa und Japan sei Easy Crystal vertreten. Seit einem Jahr könne man online 14,95 Euro für die Kombo Klebepistole plus Glitzer-Steinchen ausgeben. 100.000 Kunden, keine Reklamation. Eigentlich ganz gut, scheint die Jury zu denken. Aber erst einmal ausprobieren: Munter wird auf Handrücken und T-Shirts geklebt.

Doch dann erfahren die Juroren, dass das Startup bereits eine Zwei-Millionen-Euro-Finanzierung bekommen hat und trotz Größenwahn-Bewertung keinen Gewinn einspielt. Nacheinander verabschieden sich Prokop, Hillinger, Ametsreiter, Business Angel Michael Altrichter und Baumagnat Hans Peter Haselsteiner. Vielleicht hätten sie in der Early-Stage des Unternehmens investiert.

G Tipp – Lesenswert bei Gründerszene Hier kann die dritte Folge 2M2M noch einmal angesehen werden

Der nächste Kandidat, Silvio Hinteregger von der Terminbuchungsplattform für Beautysalons, hat sich gleich prominente Unterstützung für sein Startup Beautycheck.at gesichert: Der Friseurweltmeister Peter Schaider und eine hübsche Dame kommen ihm zur Hilfe.

Hinteregger möchte 150.000 Euro für zehn Prozent der Anteile. Doch die Investoren sind nicht überzeugt. Prokops Frau geht sowieso immer zu dem gleichen Friseur, Haselsteiner sucht einen Friseur, der Zeit hat, wenn er Zeit hat („Und nicht umgekehrt!“). Ametsreiter fehlen die globalen Expansionsmöglichkeiten. Die Kapitalgeber sind nicht überzeugt. Ob sie schon mal von Wahanda gehört haben?

Immerhin: Altrichter will investieren. Er fordert 26 Prozent für die 150.000 Euro. Doch das ist Hinteregger zu viel und er lehnt entschieden ab. Er habe andere Vorstellungen und wolle nicht so viele Anteile abgeben. Ein mitleidiges Lächeln von Seiten der Jury – doch Hinteregger scheint zufrieden.

Die Highlights aus der dritten Folge in Bildern:

Die letzte Folge „2 Minuten 2 Millionen“ in Bildern

Bild: Nick Albert