Die Silexica-Gründer Weihua Sheng, Johannes Emigholz und Maximilian Odendahl (von links)

Das Kölner Startup Silexia hat 18 Millionen Dollar für seine Programmierlösungen eingesammelt, mit der komplexe Rechenleistungen beschleunigt und optimiert werden sollen. Lead-Investor ist der schwedische Kapitalgeber EQT Ventures. Zuletzt hatte das Startup im November 2016 rund acht Millionen Dollar vom US-Kapitalgeber Merus Capital und dem deutschen Frühphasen-Investor Paua Ventures erhalten.

Das Geld will Silexia unter anderem zur Weiterentwicklung von Softwarelösungen fürs autonome Fahren aufwenden. „Selbstfahrende Autos benötigen eine enorme Rechenleistung, um Hunderte von Sensordaten in Echtzeit verarbeiten zu können“, erklärt Gründer Maximilian Odendahl gegenüber NGIN Mobility und Gründerszene. Im Moment sei der Kofferraum der fahrerlosen Testautos noch voller gigantischer, stromhungriger Computer.

Bei der Serienproduktion von autonomen Autos bestehe die Herausforderung darin, zum einen die Entwicklung platz- und energiesparender Supercomputer voranzutreiben, zum anderen die „hochkomplexe Software effizient auf diesen Mehrkernprozessoren zum Laufen zu bekommen“, sagt Odendahl. Ein autonomes Auto müsse rund vier Billionen Aktionen pro Sekunde verarbeiten: von Sensoren, Bremsen, Infotainment, Displays und dem Radar. Die Daten müssen koordiniert werden. Silexica biete hierfür ein Entwicklungs-Tool, um Programmierern bei der Implementierung von Code auf Supercomputern zu helfen.

Das Kölner Startup arbeite derzeit an einer Lösung, um selbstfahrende Autos in Zukunft kollaborativ über Herstellergrenzen hinweg entwickeln zu können, verrät der Gründer.

Silexica ist 2014 als Spin-off an der RWTH Aachen hervorgegangen, im Dunstkreis der beiden E-Auto-Hersteller e.Go und Streetscooter. Man stehe noch immer in engem Kontakt zu den beiden Startups, so Odendahl. Er könne sich vorstellen, für deren Fahrerassistenz seine Lösung ins Spiel zu bringen.

Das von Weihua Sheng, Johannes Emigholz und Maximilian Odendahl gegründete Unternehmen beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben 55 Mitarbeiter in Köln, den USA und Japan. Zum Kundenstamm gehören Erstzulieferer aus dem Automobilsektor sowie aus der Luftfahrt- und Verteidigungsindustrie, heißt es vom Unternehmen. Neben dem Automobilzulieferer Denso zähle auch Mazda sowie die Tech-Unternehmen Hitachi und Huawei zu den Kunden, sagt Odendahl.

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Bild: Silexica