Werden die gestiegenen Preise dafür sorgen, dass die Chinesen Tesla-Fahrzeuge künftig links liegen lassen?

Im Handelsstreit zwischen den USA und China hat der US-Elektroautobauer Tesla einem Bericht zufolge seine Preise in der Volksrepublik drastisch angehoben. Für die Modelle X und S habe der kalifornische Konzern die Preise um über 20.000 Dollar (über 17.000 Euro) erhöht, berichtete der Branchendienst Electrek auf seiner Internetseite. Demnach stiegen die Preise je nach Version der Elektroautos über das Wochenende um 150.000 bis 250.000 Yuan (22.600 bis 37.600 Dollar).

Tesla war für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Tesla liefert jählich 15.000 Fahrzeuge nach China

Als Reaktion auf die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Zölle auf chinesische Waren im Wert von 34 Milliarden Dollar hat China seit Freitag Vergeltungszölle in gleicher Höhe unter anderem auf US-amerikanische Autoimporte, Sojabohnen und Baumwolle bis hin zu Schweinefleisch eingeführt.

China ist für Tesla mit 17 Prozent am Gesamtumsatz einer der wichtigsten Auslandsmärkte. Der Elektroauto-Bauer hatte seinen Fokus stark auf die Volksrepublik gelegt, das wegen der starken Luftverschmutzung die E-Mobilität deutlich ausbauen will. Der Konzern plante zuletzt auch den Bau einer Fabrik im Reich der Mitte. Schätzungen zufolge exportiert Tesla derzeit 15.000 Autos jährlich nach China.

Angebot des US-Botschafters an die deutsche Autoindustrie

Derweil bemüht sich die US-Regieurung offenbar, eine Lösung mit Berlin und Brüssel im Streit über die Autozölle zu suchen. Bei einem Treffen mit dem Chefs der deutschen Autoindustrie vergangene Woche hatte der US-Botschafter erklärt, Washington sei zu einem Komplett-Verzicht auf Autozölle bereit, wenn auch Europa darauf verzichte. Andreas Nahles äußerte sich am Wochenende empört über den Vorstoß: „Mir ist neu, dass Botschafter über derlei Fragen verhandeln. Was sind das für Methoden?“, fragte die SPD-Parteichefin in der Welt am Sonntag.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor damit gedroht, europäische Autos mit 20 Prozent Einfuhrzoll zu belegen, sollte die EU ihre Handelsbarrieren nicht abbauen.

Bild: Getty Images / WANG ZHAO