Apple tüftelt hinter verschlossen Türen weiter an Software für Roboterautos.

Apple hat immer ein Geheimnis um sein Autoprojekt gemacht. Umso ärgerlicher für den IT-Konzern, dass nun pikante Details bekannt wurden. 5.000 Angestellte des iPhone-Hersteller sollen über das Projekt zu selbstfahrenden Autos Bescheid wissen, wie Spiegel Online berichtet. Weitere etwa 2.700 haben demnach Zugang zu zwei vertraulichen Datenbanken. Der Konzern entwickle dem Bericht zufolge auch eigene Chips für die Roboterwagensysteme.

Die Informationen kamen für den iPhone-Hersteller im Zuge der Ermittlungen gegen einen chinesischen Ex-Mitarbeiter ans Tageslicht. Er wurde in den USA am Flughafen verhaftet, als er nach China fliegen wollte. Die USA werfen dem chinesischen Ingenieur vor, interne Apple-Daten für das chinesische E-Auto-Startup Xiaopeng Motors gestohlen zu haben.

Wohl doch keine Hardware

Der Mann soll laut der Staatsanwaltschaft zugegeben haben, Dateien auf den Laptop seiner Frau heruntergeladen zu haben. Bei den Informationen handelt es sich um Apple-Daten aus dem autonomen Fahrzeugprogramm des Unternehmens. Der Ingenieur hatte Apple bereits im April verlassen, um für die in Guangzhou ansässige Firma Xiaopeng Motors zu arbeiten. Das 2014 gegründete Startup aus China hat bereits prominente Investoren für sich gewinnen können, darunter die chinesische Online-Handelsplattform Alibaba und das Unternehmen Foxconn.

Für Apple ist der Vorfall also doppelt ärgerlich. Die jetzt im Zuge der FBI-Untersuchung bekannt gewordenen Details dürften die Spekulationen um das früher unter dem Namen „Titan“ bekannte Projekt weiter anheizen. Zuletzt hatte es so ausgesehen, als ob Apple die Ambitionen bei der Entwicklung eines Roboterautos zurückschraubt. Es werde erst einmal nicht mehr als einen Shuttle-Service zwischen den beiden Apple-Standorten im Silicon Valley geben, berichteten mehrere Medien im vergangenen Jahr. Mit diesem wolle man zwar die Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge testen, denn die Shuttles müssen auf ihrem Weg auch über öffentliche Straßen fahren. Ein eigenes Fahrzeug werde es aber nicht geben, die Shuttles würden stattdessen von einem größeren Autobauer hergestellt – nämlich von Volkswagen, wie im Fühjahr bekannt wurde.

Bild: Getty Images / S3studio
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