Die Ex-Berater Julius Köhler, Nicolaus Schefenacker und David Nothacker (von links) haben Sennder gegründet.

Der bekannte US-amerikanische Wagniskapitalgeber Accel beteiligt sich am Berliner Logistik-Startup Sennder, wie das Unternehmen mitteilt. Die Altinvestoren Holtzbrinck Ventures, der Autobauer Scania und Project A investieren ebenfalls in der aktuellen Finanzierungsrunde. Insgesamt fließt ein zweistelliger Millionenbetrag in das Unternehmen. Deutsche Startups hatte über das anstehende Investment bereits berichtet.

Erst vor einem Jahr hatte Sennder Geld von Investoren erhalten, die neue Finanzierung mit einem prominenten Investor deutet auf ein schnelles Wachstum hin. Zu Umsatzzahlen will das Unternehmen keine Angaben machen. „Accel ist schon bei unserem indischen Konkurrenten Blackbuck investiert und kann uns aus diesem Grund Hilfestellungen geben“, sagt Gründer David Notacker im Gespräch mit Gründerszene. 

Große E-Commerce-Unternehmen gehören zu den Kunden

Das Logistikstartup aus Berlin verbindet über eine Softwareplattform Händler und Transportunternehmen. „In einem Markt, in dem noch viel mit Fax und Telefon geregelt wird, können wir durch unsere Plattform den Ablauf vereinfachen“, erklärte Sennder-Gründer David Nothacker. Das Startup wickelt die Transporte ab und arbeitet dafür mittlerweile mit 7.500 kleineren Unternehmen zusammen – nach dem Prinzip von Flixbus

Normalerweise würden Transportaufträge oft an Subunternehmer weitergereicht, sagt Nothacker. „Wir schneiden mehrere Mittelmänner aus dem Markt raus.“ Das habe zwei Vorteile: Ihre Auftraggeber würden weniger zahlen und die LKW-Fahrer verdienten etwas mehr. Außerdem können die Kunden die Lkw-Fahrten mit einem Echtzeit-Tracking verfolgen. Sennder zählt nach eigenen Angaben die großen E-Commerce-Unternehmen zu seinen Kunden, die Namen darf das Startup nicht nennen. 

100 Mitarbeiter beschäftigt Sennder bereits

Mit der Geld aus der Finanzierungsrunde will das Startup, das etwa 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, weiter expandieren. Bislang ist es in Deutschland, Frankreich und Italien aktiv. Bald will Sennder das Geschäft in Spanien und den Benelux-Länder ausbauen. Es konzentriert sich dabei auf überregionale und wiederkehrende Lkw-Fahrten, außerdem geht es um sogenannte Komplettladungen. Zu den Startup-Konkurrenten gehören etwa das Rocket-Unternehmen Instafreight und Cargonexx.

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Bild: Sennder