Zogen bei der Vorstellung viel Aufmerksamkeit auf sich: Bahnvorstand Berthold Huber, BVG-Chefin Sigird Nikutta, Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop – und natürlich das Shuttle, Emily

Erst vor wenigen Wochen hat die BVG halbautonome elektrische Kleinbusse auf dem Charité-Gelände in den Regelbetrieb geschickt. Im bayerischen Kurort Bad Birnbach fährt ein Shuttle der Deutschen Bahn die Fahrgäste vom Ortskern zur Therme und zurück. Nun machen die beiden Verkehrsunternehmen gemeinsame Sache. Am Mittwoch starteten die BVG und Ioki, der Geschäftszweig für smarte Mobilität bei der Deutschen Bahn, ein Pilotprojekt auf dem Forschungscampus Euref in Berlin. Ziel ist es, schon bald einen On-Demand-Service mit autonomen Kleinbussen in Berlin auf die Straße zu schicken. In einer Großstadt kommt ein selbstfahrender Kleinbus bisher noch nicht zum Einsatz. Wo das in Berlin bald erstmals der Fall sein könnte, verrät BVG-Chefin Nikutta im Videointerview.

Doch bevor das Shuttle auf Berlins Straßen unterwegs ist, wird es auf dem Schöneberger Forschungsgelände getestet. Bei seiner Jungfernfahrt am Mittwoch legte das Fahrzeug eine kurze Strecke zurück – ganz ohne Fahrer. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe fördert das Projekt, wissenschaftlich begleitet wird es vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ).

Ganz neu ist der Shuttle nicht. Begleitet vom InnoZ wird das Fahrzeug vom französischen Startup Easymile schon eine ganze Weile auf dem Schöneberger Gelände getestet und auf den Einsatz im öffentlichen Verkehr vorbereitet. In dem Projekt mit der BVG und Ioki soll nun die On-Demand-Funktion weiter ausgebaut werden. Bisher gab es feste Haltestellen auf dem Testgelände, die fallen dann weg. Neu sei zudem, dass der Kleinbus nun induktiv geladen werden könne, ganz ohne Kabel. Eine entsprechende Ladestation ist auf dem Campus bereits installiert.

Mit Emily, wie der Kleinbus getauft wurde, wollen sich die beiden Verkehrsbetriebe für die Mobilität der Zukunft fit machen. Die Kleinbusse sollen später einmal vor allem auf der sogenannten letzten Meile zum Einsatz kommen, also auf den letzten Kilometern vom Bahnhof bis nach Hause. „Mit einem solchen Ridesharing-Angebot ergänzen wir Bus und Bahn optimal“, lässt sich Bahnvorstand Berthold Huber zitieren. Außerdem ließe sich das Verkehrsaufkommen in der Stadt stark verringern, ist er überzeugt.

Bild: Jana Kugoth für NGIN Mobility und Gründerszene;
Video: Jana Kugoth für NGIN Mobility und Gründerszene