Mehr als 30 Unternehmen haben sich um die milliardenschwere staatliche Förderung für die Produktion von Batteriezellen in Deutschland beworben.
Die Batterie ist das (ge)wichtigste Teil des Elektroautos. Sie nimmt den kompletten Raum zwischen den Achsen ein.

Mehr als 30 Unternehmen haben sich um die milliardenschwere staatliche Förderung für die Produktion von Batteriezellen in Deutschland beworben. „Das Echo hat unsere Erwartungen bei weitem übertroffen“, sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier am Montag in Berlin. Zu den interessierten Unternehmen gehören große Konzerne wie Volkswagen, BMW, BASF und die Deutsche-Post-Tochter Streetscooter. Insidern zufolge könnten bis zu sechs Konsortien entstehen, darunter auch welche mit polnischer und französischer Beteiligung. Das Ministerium könnte noch vor der Sommerpause seine Prüfung abschließen. Danach muss die EU-Wettbewerbsbehörde noch grünes Licht geben, was bis Jahresende erwartet wird.

Da sich bisher keine deutschen Autobauer oder Zulieferer bereit fanden, die Risiken für den teuren Aufbau einer Batteriezellenproduktion für E-Autos einzugehen, hat die Regierung eine Anschubfinanzierung von insgesamt einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt. Ziel der Politik ist es, ein Gegengewicht deutscher Hersteller zu den Produzenten aus Asien wie CATL aus China, SK Innovation aus Südkorea oder Panasonic aus Japan aufzubauen – auch um zu verhindern, das asiatische Unternehmen die Preise diktieren können.

Auch Volkswagen setzt auf den Staat

Der Batteriehersteller Varta hatte bereits mitgeteilt, er bewerbe sich um Fördergelder. BMW erklärte, man habe Anträge auf Forschungsmittel gestellt. Zuletzt verkündete auch Volkswagen, für den Aufbau einer Produktion von Batteriezellen für Elektroautos auch auf staatliche Unterstützung zu setzen. „Der Volkswagen-Konzern möchte sich an der Initiative von Bundesminister Altmaier zur Förderung der industriellen Fertigung von mobilen und stationären Batterien beteiligen“, teilte das Wolfsburger Unternehmen mit, ohne Details zu nennen.

Volkswagen forciert den Einstieg in die Elektromobilität derzeit, um die schärferen EU-Klimavorgaben zu erfüllen. Der Autobauer will die Produktion batteriegetriebener Fahrzeuge bis 2025 auf drei Millionen Stück im Jahr hochfahren. Für die Lieferung der nötigen Batteriezellen hat der Konzern bereits Vereinbarungen mit mehreren Zulieferern aus Südkorea und China geschlossen, liebäugelt aber auch mit einer eigenen Zellfertigung.

Altmaier hat das Ziel ausgegeben, bis 2030 ein Drittel des weltweiten Bedarfs an Batterien aus deutscher und europäischer Produktion zu decken. Zehntausende Jobs sollen dabei geschaffen werden. Als wahrscheinlich gilt, dass die Produktion zunächst nahe einem etablierten Standort der Autoherstellers oder der Zulieferern liegt. Sollte die Produktion groß genug sein, sind auch Neuansiedlungen denkbar. Die Bundesregierung kann sich dies in strukturschwachen Regionen wie der Lausitz vorstellen.

Bild: Volkswagen