Flexibel wie ein Taxi, günstig wie der öffentliche Nahverkehr – das soll der neue Shuttle-Service des Berliner Startups Door2Door bieten, der in diesem Herbst erstmals in einer deutschen Kleinstadt startet, im bayerischen Freyung nahe der tschechischen und österreichschen Grenze.

Eine entsprechende Vereinbarung haben der Door2Door-Gründer Maxim Nohroudi und der erste Bürgermeister der Stadt Freyung, Olaf Heinrich, am heutigen Mittwoch auf dem Leipziger Weltverkehrsforum im Beisein von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) unterzeichnet.

Update vom 7. Juni: Auch in Duisburg will das Berliner Startup seinen Shuttle-Service gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft noch in diesem Jahr starten, wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung hervorgeht. Demnach läuft eine Testphase bis 2019. Allerdings ist das Angebot zunächst auf ein begrenztes Gebiet und auf bestimmte Uhrzeiten beschränkt.

Ab September sollen zunächst acht Kleinbusse die Fahrgäste in Freyung von ihrem Standort abholen und zu ihrem Ziel bringen. Ein Algorithmus berechnet den schnellsten Weg. Bestellt werden können die Shuttlebusse per App. Die Fahrgäste teilen sich den Kleinbus mit anderen. Dadurch sollen die Kosten sinken. Der Preis für den Service soll laut Door2Door zwischen den regulären Taxikosten und einem ÖPNV-Ticket liegen.

Betrieben wird der Dienst von den Taxifahrern in Freyung. Damit nehmen auch nur Fahrer daran teil, die über einen Personenbeförderungsschein verfügen. Door2Door stellt die Software zur Verfügung und erhält dafür eine Lizenzgebühr.

Andere Städte und Regionen sollen folgen

Der Fahrdienst eigne sich besonders für ländliche Regionen, findet Door2Door-Gründer Maxim Nohroudi. Der Freyung-Shuttle biete eine „echte Alternative” zum Besitz des eigenes Autos, so Nohroudi.

Vor einem Jahr startete Door2Door in Berlin seinen Fahrdienst, den Allygator Shuttle. Testweise fahren die Shuttle innerhalb des S-Bahn-Ringes. Gebucht werden können sie über die Ally-App. Andere Städte sollen folgen, wie Nohroudis Mitgründer und COO Tom Kirschbaum zu Beginn der Testphase vor knapp einem Jahr im Gespräch mit Gründerszene erklärte. So solle ein weltweites Franchise-Unternehmen entstehen. Duisburg, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Berlin, Lissabon und Kopenhagen sollen bereits ihr Interesse angemeldet haben. Doch zunächst einmal: Freyung.

Auch Autobauer schielen auf ÖPNV

Daimler hat es auch auf den öffentlichen Nahverkehr abgesehen. Beispielsweise will der Autobauer seine Moovel-App mit Angeboten von ÖPNV, Carsharing, Taxis und Mietfahrrädern weiter ausbauen. In Zusammenarbeit mit der Stadt Hamburg werde auch das Angebot von Daimlers Moovel-App mit Angeboten von ÖPNV, Carsharing, Taxis und Mietfahrrädern erweitert, so der Stuttgarter Autobauer. Eine erste Zusammenarbeit zwischen Moovel und dem ÖPNV wurde kürzlich in Karlsruhe mit der App KVV.mobil gestartet. 

Auch die neue Volkswagen-Marke Moia will zusammen mit der Stadt Hamburg einen eigenen elektrischen Shuttle-Service auf die Beine stellen. Der Wolfsburger Konzern plant hierfür, autonom fahrende Busse wie den kürzlich vorgestellte Sedric einzusetzen.

Bild: Door2Door; Dieser Artikel wurde nachträglich bearbeitet und erschien zuerst am 31. Mai 2017