E.Go-CEO Günther Schuh
E.Go-CEO Günther Schuh

Nach einem verkaufsschwachen Jahr 2019 und einem Produktionsstopp durch die Coronakrise am 23. März geht dem E-Autohersteller E.Go offenbar das Geld aus. Darum hat das Unternehmen einen Antrag auf Anordnung der Eigenverwaltung beim Amtsgericht Aachen eingereicht, wie E.Go mitteilt. Das Gericht habe dem Antrag bereits stattgegeben. Durch das Verfahren bleibt dem Unternehmen eine Ausfallforderung der Gläubiger vorerst erspart. Drei Monate hat das Unternehmen jetzt Zeit, einen Sanierungsplan zu erstellen und damit drohende Zahlungsunfähigkeiten abzuwenden.

„Das ist eine erneute Herausforderung von außen in der nur fünfjährigen Geschichte von e.GO“, sagt CEO Günther Schuh mit Blick auf die Corona-Krise. Sein Unternehmen habe aber schon mehrere Rückschläge überwunden. So zum Beispiel 2017, als das Unternehmen keine Opel-Teile mehr in seinem E-Auto E.Go Life verwenden durfte, weil Opel an den französischen Automobilhersteller PSA verkauft wurde. Oder die Verschiebung der E.Go-Life-Produktion nach dem Dieselskandal 2018.

Trotz des erneuten Rückschlags will E.go weiter wachsen und hält an seinen Plänen für 2021 und 2022 fest. Das Unternehmen erwartet laut eigenen Angaben im kommenden Jahr „einen positiven operativen Cash-Flow“. Mit zusätzlichen Erträgen rechne man bereits in diesem Jahr durch erste Einnahmen aus einem CO2-Zertifikate-Pool.

Auch die Serienfertigung des seit 2018 produzierten Autos E.go Life soll weiterlaufen. „Daher wollen wir auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Bord behalten und hoffen, dass uns unsere Kunden und unsere Lieferanten auch während dieser Eigenverwaltungsphase die Treue halten“, sagt Günther Schuh.

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E.Go hatte seine für 2019 gesteckten Verkaufsziele weit verfehlt. Statt wie ursprünglich geplant 1.000 Fahrzeuge zu verkaufen, fanden im vergangenen Jahr lediglich 540 Stück einen Kunden.

Bild: E.Go