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Mit dem adVANce von Mercedes soll die Auslieferung weiter automatisiert werden.

Bei der Entwicklung von privaten E-Autos hält sich Daimler im Vergleich zur Konkurrenz noch zurück. Ganz anders sieht es bei der gewerblichen Nutzung aus: Vor Kurzem gab Daimler bekannt, die ersten 150 Urban eTrucks schon dieses Jahr einzusetzen. Ein weiteres Geschäftsfeld mit E-Antrieben erhofft sich der Konzern in der Logistikbranche. Wie das Unternehmen nun bekannt gab, will es mit dem Paketzusteller Hermes kooperieren.

Den Auftakt machen 1.500 Mercedes-Benz Sprinter und Vito mit Elektro-Antrieben, die bis spätestens 2020 im Einsatz sein sollen. Das Pilotprojekt starte bereits Anfang 2018 in Hamburg und Stuttgart, so der Autobauer. Erste E-Transporter von Mercedes wurden schon 2011 produziert. Mit dem neuen Groß-Kunden Hermes will Mercedes erneut in Serie gehen. In Berlin testet Hermes bereits den Elektro-Umbau von Lieferfahrzeugen.

Mit der neuen Partnerschaft wurde auch der Startschuss für die Umsetzung des Mercedes-Benz Vans adVANce gegeben. Das Fahrzeug soll ein individuell konfigurierbarer Transporter werden, der vollelektrisch fährt. Als weltweit erster Transporter soll der Van alle Prozesse – vom Warenverteilzentrum bis zum Empfänger – vernetzen und koordinieren. Dazu zählt unter anderem ein automatisiertes Laderaumsystem für die Fahrzeuge von Paketdiensten. Bisher müssen Zusteller während der Auslieferung in einem Wohngebiet ihre Pakete mehrmals neu sortieren. Die Aufgabe soll künftig der Van übernehmen und darüber hinaus bei der Be- und Entladung behilflich sein – etwa mithilfe der integrierten Lieferdrohnen. Bis 2020 will Mercedes rund 500 Millionen Euro in die Technologie des Transporters investieren, so der Konzern. Wann der futuristische Transporter auf den Markt kommt, steht noch nicht fest.

Während bei Mercedes noch über Visionen nachgedacht wird, ist die Konkurrenz längst mit rund 2.000 Fahrzeugen im Einsatz: Die Post unterhält derzeit die größte E-Flotte in Deutschland. Der Konzern hat sich jedoch nicht für ein Modell eines namhaften Autobauer sondern für die Fahrzeuge des Startups Streetscooter aus Aachen entschieden. Das Spin-off der RWTH Aachen stellt selbstentwickelte Elektrofahrzeuge her. Als sich die Post damals an Hersteller wie Daimler, Ford oder VW wegen einer Zusammenarbeit mit E-Fahrzeuge richtete, habe es keine gemeinsame Basis gegeben. Darum habe man sich entschlossen, die Fahrzeuge selbst produzieren zu lassen. Streetscooter soll für die Post ab 2017 jährlich etwa 10.000 Fahrzeuge produzieren.

Bild: Mercedes