Der Berliner Sharing-Anbieter Circ ist vor wenigen Tagen in der Hauptstadt gestartet.

In Großstädten wie Berlin und Köln sind in den vergangenen Tagen mehrere Anbieter von elektrischen Tretrollern gestartet, darunter die deutschen Startups Tier Mobility und Circ. Alle sind mit vielen Millionen finanziert und versuchen sich langfristig in Deutschland zu etablieren.

Kaum waren die Roller auf den Straßen, gab es auch schon die ersten Zwischenfälle. „Unfall mit E-Scooter – Mann lebensgefährlich verletzt“, war in mehreren Medien zu lesen. Auch sonst waren die Elektroroller Gesprächsthema in den sozialen Netzwerken.

Aber wie kamen die Scooter bei den Nutzerinnen und Nutzern an? Wir haben erste Zahlen ausgewertet und bei den wichtigsten Startups nachgefragt.

Wie lief der Start?

Nach eigener Aussage sind sich alle Sharing-Anbieter einig: Sie seien „sehr zufrieden“ damit, wie die ersten Tage gelaufen seien, heißt es. Tatsächlich schlagen sich die Sharing-Anbieter etwa in den Download-Charts von iOS nicht schlecht. Tier Mobility hat es dort aktuell auf Platz eins geschafft.

Wie lief der Start wirklich?

Mit dem Schätzungs-Tool von Priori Data haben wir für Apples App Store und den Google Play Store ausgewertet, wie sich die Apps der Scooter-Startups in der ersten Woche geschlagen haben. Wie viele Menschen den Dienst tatsächlich verwenden, lässt sich aus diesen Daten nicht ablesen – sie geben aber eine grobe Orientierung.

  • Tier Mobility: 10.400 (iOS) + 2.600 (Android) = 13.000 Downloads
  • Circ: 5.500 (iOS) + 6.200 (Android) = 11.700 Downloads
  • Voi: 3.400 (iOS) + 1.400 (Android) = 4.800 Downloads

Die Werte von Lime haben wir hier nicht aufgeführt. Sie sind wenig aussagekräftig, da das Startup auch Fahrräder per App verleiht.

Wie viele Fahrten gab es bisher?

Keiner der Anbieter möchte konkrete Zahlen für den deutschen Markt nennen. Am konkretesten wird noch das Berliner Startup Circ: „Seit letzter Woche wurden Tausende von Fahrten mit Circ gemacht.“

In welchen Städten sind die E-Scooter verfügbar?

Mit insgesamt acht Städten liegt Tier Mobility aktuell vorn: Berlin, München, Düsseldorf, Köln, Bonn, Hamburg, Frankfurt am Main und Münster. In Berlin verleiht das Startup nach eigener Aussage 550 Scooter, in Hamburg 600 und in Frankfurt 350. Konkurrent Lime ist mit mehreren hundert Rollern in Berlin, Köln und Hamburg vertreten. Voi nennt keine Zahl, hat aber E-Roller in Berlin und Potsdam aufgestellt. Circ ist in der vergangenen Woche zunächst nur in Berlin gestartet.

Wie lang war die Durchschnittsfahrt?

Auch hier macht kein Startup genaue Angaben für den deutschen Markt. Die durchschnittliche Nutzungsdauer pro Fahrt liegt bei Voi nach eigenen Angaben bei 14 Minuten, bei Tier sind es 15 Minuten.

Auch die Polizei verwendete die E-Tretroller offenbar bereits:

Mitarbeit: Caspar Tobias Schlenk; Bild: Getty Images / TOBIAS SCHWARz