Der frühere Opel-Vorstandsvorsitzende Karl-Thomas Neumann steigt bei Door2Door ein. Auch der ehemalige SAP-Hybris-Vorstand Ariel Lüdi investiert in das Berliner Mobility-Startup. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Mitteilung hervor. Insgesamt fließe ein siebenstelliger Betrag, heißt es weiter. Gleichzeitig würden Neumann und Lüdi Mitglied des Door2Door-Boards. Zuletzt hatte das Berliner Unternehmen den Ex-Uber-Manager Kevin Novak als Board-Mitglied gewonnen

Door2Door hat eine Softwareplattform für Städte und Verkehrsunternehmen entwickelt, über die diese On-Demand-Mobilitätslösungen betreiben können. Geld verdient das Startup über eine Lizenzgebühr für die von ihnen angebotene Technologie. Beispielsweise setzt die Duisburger Verkehrsgesellschaft seit Herbst vergangenen Jahres auf die Software des Unternehmens und betreibt einen eigenen On-Demand Shuttle über die Plattform. Kleinbusse holen die Fahrgäste von ihrem Standort ab und bringen sie zu ihrem Ziel. Ein Algorithmus berechnet den schnellsten Weg. Bestellt werden können die Shuttlebusse per App. Fahrgäste mit einer ähnlichen Route teilen sich dabei ein Fahrzeug. Dadurch sollen die Kosten gesenkt werden und die Anzahl der Autos auf der Straße reduziert werden.

Seit zwei Jahren ist außerdem der von Door2Door betriebene Allygator-Shuttle in Berlin unterwegs. Rund 20 Kleinbusse, die seit Februar vom ADAC finanziert werden, bringen Freitag- und Samstagabend Reisende innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings kostenlos zu ihrem Ziel.

Neuinvestor Karl-Thomas Neumann ist seit mehr als 25 Jahren in der Automobilindustrie aktiv. Vor seiner Tätigkeit bei Opel arbeitete er als Geschäftsführer für Continental und war führender Manager bei den Automobilherstellern GM und Volkswagen. Mit seinem Investment bei Door2Door wolle er den Umbruch der Mobilitätsbranche aktiv mitgestalten und neue innovative Technologien fördern, heißt es in der Mitteilung. Mobilitätslösungen der Zukunft würden von gänzlich neuen Unternehmen geprägt, einem Zusammenschluss aus Software-, Hardware- und Technologie-Unternehmen. Ariel Lüdi will das Startup mit seiner Software-Expertise und seinem Growth-Accelerator unterstützen.

Door2Door beschäftigt derzeit nach eigenen Angaben rund 100 Mitarbeiter an den Standorten Berlin und Porto Alegre in Brasilien. Zuvor sind laut Crunchbase knapp 12 Millionen US-Dollar in das Unternehmen geflossen. Zu den Investoren gehören der Serialgründer Günther Lamperstorfer und die KfW Bankengruppe.

Bild: Door2Door