delorian dr7

Den DeLorean DMC-12 kennt fast jeder – als Zeitmaschine aus „Zurück in die Zukunft“. Schon im ersten Teil der berühmten Filmtrilogie konnte der Sportwagen fliegen. Nun will Paul DeLorean, Neffe des 2005 verstorbenen DeLorean-Gründers John DeLorean und CEO und Chefdesigner bei DeLorean Aerospace, auch in Wirklichkeit in die Lüfte. Möglich machen soll dies das Flugauto DR-7. DeLorean Aerospace hatte schon 2012 ein Patent für das VTOL-Flugvehikel angemeldet, 2018 will das US-Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Laguna Beach den ersten funktionsfähigen Prototyp testen. 

VTOL steht für „Vertical Take-Off and Landing“, also vertikales Abheben und Landen. Einfach ausgedrückt handelt es sich dabei schlicht um ein fliegendes Auto. Zwei Passagiere soll das DR-7 aufnehmen und durch Städte transportieren können. Die Reichweite der beiden Elektromotoren des DR-7 gibt DeLorean Aerospace mit 200 Kilometern an – bei einer Geschwindigkeit von über 380 Kilometer pro Stunde. Für eine Stadtdurchquerung würden die Batterien also allemal reichen.

Zudem soll das DR-7 von einem Computer geflogen werden, um das Risiko eines Unfalls zu minimieren. Die langen Flügel sollen eine sichere Landung bei einem möglichen Ausfall des Motors garantieren. Zugegeben, kompakt ist das DR-7 mit einer Länge von sechs Metern und einer Breite von fünf Metern nicht, allerdings können die Flügel für eine bessere Unterbringung in der Garage eingeklappt werden.

Paul DeLorean sieht in dem DR-7 keine Spielerei für Reiche. „Der Entwurf löst eine Menge der heutigen Transportprobleme und zudem infrastrukturelle Schwierigkeiten wie Luftverschmutzung und die Überlastung der Straßen“, sagte er. Aktuell existieren zwei Modelle des DR-7. Das erste ist 76 Zentimeter groß und wurde zur Überprüfung der physikalischen Eigenschaften genutzt, das zweite besitzt immerhin schon ein Drittel der Größe des Originals. In spätestens einem Jahr will DeLorean einen Prototyp vorstellen und in der kalifornischen Wüste testen.

Dass die Ziele von DeLorean Aerospace ambitioniert, aber nicht unrealistisch sind, zeigt ein Blick auf die Tech-Branche: Google-Mitbegründer Larry Page investierte in den fliegenden Jetski Kitty Hawk Flyer und auch Neva Aerospace arbeitet mit seinem AirQuadOne an einem City-Flugmobil. Allerdings setzen beide Unternehmen auf menschliche Piloten und nicht wie DeLorean Aerospace auf eine Computersteuerung.

So oder so: Experten sind sich einig, dass das fliegende Auto längst keine Zukunftsmusik mehr ist. Die Technik ist schon vorhanden, kniffliger wird jedoch die Verkehrsregelung. Auch wenn MIT-Forscher in den USA bereits Vorschläge für die Regelung des städtischen Luftverkehrs vorgelegt haben, ist die Steuerung in der dritten Dimension wohl die größte Herausforderung.

Das alles schreckt Firmen wie Uber, Airbus und Darpa und etliche weitere indes nicht ab. Sie sehen die Zukunft des innerstädtischen Verkehrs in der Luft. Gut für die Umwelt wäre es allemal: Während unten auf dem Boden stinkende Benziner trostlos Stoßstange an Stoßstange stehen, könnten Flugautos wie das DR-7 den Stau einfach überfliegen. Arbeiten Unternehmen und Startups weiterhin so energisch an ihren Projekten, schätzen Experten, dass fliegende Autos schon in fünf bis 15 Jahren zum Alltag im Straßenverkehr gehören.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild: DeLorean Aerospace