Die Gründer hinter ee Mobility: Klaus Huber und Robin Geisler (v.l.)

Der Dieselantrieb dominiert noch immer die Fuhrpark-Flotten Deutschlands: Schätzungsweise 4,8 Millionen Firmenwagen sind laut Kraftfahrt-Bundesamt hierzulande auf der Straße unterwegs. Darunter befinden sich nur wenige Elektroautos. Doch der Markt wandelt sich gerade. Zuletzt hat die Bundesregierung eine Förderung für elektrische Dienstfahrzeuge auf den Weg gebracht. Große Konzerne wie der Zulieferer ZF oder Siemens haben bereits elektrische Flotten mit mehr als tausend Fahrzeugen. Verwaltet werden sie von einem Münchner Startup.

„Den Bestand von E-Fahrzeugen schätzen wir derzeit auf unter einem Prozent“, sagt ee Mobility-Gründer Robin Geisler gegenüber Gründerszene und NGIN Mobility. „Der Anteil an elektrischen Neuzulassungen ist stark ansteigend, allerdings insgesamt noch gering.“ Man stehe darum noch ganz am Anfang einer Marktentwicklung, so Geisler. Das 2015 gegründete Unternehmen kümmert sich um den Aufbau von der Ladeinfrastruktur auf dem Firmengelände oder bei den Mitarbeitern zuhause, liefert den Strom und deckt die komplette Wartung ab. Das ganze wird als eine Art monatliche Flatrate für den Kunden ab 50 Fahrzeuge aufwärts angeboten.

„Die Kosten richten sich monatlich nach den gefahrenen Kilometern des Fahrzeugs und nach der Vertragslaufzeit analog zum Leasing-Modell“, sagt Mitgründer Klaus Huber. Der Strom sei 100 Prozent ökologisch gewonnen, heißt es von dem Startup und verweist auf die TÜV-Zertifizierung. Durch eine Kooperation mit Hubject und Ladenetz.de stehen den Kunden rund 45.000 Ladesäulen in Europa zur Verfügung.

Hinter eeMobility steckt seit Ende vergangenen Jahres der Norwegische Energieerzeuger Statkraft, der die Mehrheit am Unternehmen hält. Der Kaufpreis ist nicht bekannt gegeben worden. Auch über die Umsätze möchten sich die Gründer nicht äußern. Nur so viel: Eine mittlere siebenstellige Investitionssumme sei beim Einstieg des Stromanbieters zur Verfügung gestellt worden. Zuvor habe man sich eigenständig und aus den laufenden Umsätzen finanziert.

Mit 41 Mitarbeitern ist das Startup derzeit in Deutschland und Österreich vertreten, plant aber in Kürze in zwei weitere Märkte einzusteigen. Mittelfristig soll ganz Europa abgedeckt werden, so Huber. Das Thema Flottenmanagement wird bereits von einigen Startups angegangen. Darunter von Azowo oder auch Vimcar. „Wir haben einen kalkulierbaren Preis und liefern den Strom selbst“, führt Geisler als Alleinstellungsmerkmal gegenüber dem Wettbewerb an.

Kritiker bemängeln, dass sich E-Fahrzeuge kaum als Dienstwagen eigneten, da längere Strecken damit kaum ohne längere Wartezeiten überbrückt werden könnten. Demgegenüber sind E-Fahrzeuge für die Nutzung auf dem eigenen Firmengelände oder im näheren Umfeld durchaus sinnvoll.

Bild: eeMobility