Der Stapler findet selbstständig seinen Weg. Sensoren warnen vor Hindernissen.

Man nehme einen Elektro-Gabelstapler, implantiere ihm den Selbstfahr-Computer aus einem autonomen Auto und füttere ihn mit Daten aus einer künstlichen Intelligenz. Nach diesem Rezept hat das Technologieunternehmen ZF, der weltweit fünftgrößte Zulieferer der Automobilindustrie, den emissionsfrei selbstfahrenden Gabelstapler „ZF Innovation Forklift“ entwickelt.

Das Fahrzeug ist mit einem leistungsfähigen Elektroantrieb ausgestattet. Das Energiemanagement ist nach Herstellerangaben so dimensioniert, dass eine Akkuladung mindestens für eine Schicht ausreicht. Der Entwickler gibt die Hublast mit 3,5 Tonnen an – ein Bereich, der heute weitgehend mit dieselgetriebenen Maschinen besetzt ist.

Gabelstapler umfährt Hindernisse

Sensoren und Kameras füttern das zentrale Steuergerät ZF ProAI mit Daten. Dieser Computer wird bereits in automatisierten PKW und in Traktoren eingesetzt. Deep-Learning-Algorithmen helfen dem Hochleistungsrechner, mögliche Szenarien schnell zu antizipieren und adäquate Reaktionen auszuüben. Das befähigt den Stapler, eigenständig Hindernisse zu umfahren und anzuhalten, sobald sich Personen im Fahrweg befinden. So lassen sich Arbeitsunfälle, Personen- oder Materialschäden vermeiden.

Das Fahrzeug kann dank seiner künstlichen Intelligenz Aufträge priorisieren. Ferner ist es den Entwicklerangaben zufolge in der Lage, im Fertigungsverbund zu agieren und sowohl mit Warenwirtschaftssystemen als auch mit der Infrastruktur und weiteren Fahrzeugen zu kommunizieren.

Vernetzte und intelligente Maschinen wie diese können die Industrie von morgen verändern. Sie sind geeignet, Logistik-Arbeiter zu ersetzen. Einschlägige Stellenportale (zum Beispiel hier oder hier) melden für Deutschland mehr als 5.000 vakante Staplerfahrerstellen.

Bild: ZF