Sie haben die Carsharing-Startups aufgebaut: Die Gründer von Getaround, Sam Zaid (links) und von Drivy, Paulin Dementhon.
Sie haben die Carsharing-Startups aufgebaut: die Gründer von Getaround, Sam Zaid (links), und von Drivy, Paulin Dementhon.

 

Der kalifornische Carsharingdienst Getaround hat seinen europäischen Konkurrenten Drivy für rund 267 Millionen Euro übernommen. Durch die Akquisition werde Getaround zum Carsharing-Marktführer, dessen Geschäftsgebiet damit um 170 europäische Städte wachse, teilt das Unternehmen mit.

Beide Unternehmen verfolgen identische Geschäftsmodelle: Privatpersonen vermieten ihre Fahrzeuge und nutzen fremde Pkw für den eigenen Gebrauch. Die Buchung erfolgt per App, ebenso das Öffnen und Verschließen, sofern das Auto mit einer Zusatz-Elektronik ausgestattet ist. Anbieter erzielen durch das Vermieten ihrer Fahrzeuge Nebeneinkünfte und können auf diese Weise ihre Mobilitätskosten senken. Beide Unternehmen bieten Versicherungsschutz und Pannenservice an.

357 Millionen Euro von Investoren

Getaround entstand im Jahr 2009 und breitete sich mit Tausenden Fahrzeugen in 140 Städte in allen größeren Ballungsgebieten der USA aus. Kapital in Höhe von mehr als 357 Millionen Euro half dem Startup beim Wachstum. Zu den Investoren gehören der japanische Telekommunikationskonzern Softbank und Menlo Ventures.

Drivy wurde 2010 gegründet und bezeichnet sich mit 50.000 Fahrzeugen in sechs Ländern und zweieinhalb Millionen Nutzer als Europas führender Carsharing-Anbieter. Drivy beschäftigt 120 Angestellte in Paris, Berlin, Barcelona und London. Das Startup hatte 2015 den damaligen deutschen Marktführer Autonetzer geschluckt und bislang laut Crunchbase Wagniskapital in Höhe von 38 Millionen Euro erhalten. Ein deutscher Wettbewerber von Drivy und Getaround ist das Berliner Startup Getaway.

Wir haben uns im vergangenen Jahr mit Drivy-Gründer Paulin Dementhon unterhalten und erklären lassen, wie der Service funktioniert:

 

Bild: Getaround