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hyperloop-one-dubai Die Vision des Hyperloops nach Dubai

Kapseln voller Menschen rasen mit Schallgeschwindigkeit durch eine Vakuumröhre, Distanzen zwischen Metropolen schrumpfen zu Nahverkehrsfahrten zusammen. Hyperloop One ist eines der Startups, die versuchen, diese Transportmittel-Vision des Tesla-Gründers Elon Musk zu verwirklichen: den Hyperloop.

Nun hat das Unternehmen aus Kalifornien den nächsten Schritt angekündigt: eine detaillierte Machbarkeitsstudie für ein Hyperloop-Personentransportsystem in Dubai und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Hyperloop One hat eine entsprechende Vereinbarung mit der Verkehrsbehörde von Dubai (RTA) geschlossen. Partner des Projekts sind die Unternehmensberatung McKinsey und das Architekturbüro von Bjarke Ingels.

Hyperloop One verspricht, Dubai und Abu Dhabi in nur zwölf Minuten miteinander zu verbinden – eine Strecke, für die man mit dem Auto rund zwei Stunden braucht. Dabei soll der Superzug eine Geschwindigkeit von bis zum 1100 km/h erreichen.

„Das ist eine Gelegenheit, die Vereinigten Arabischen Emirate vom Technologiekonsumenten zum Technologieerzeuger zu machen“, sagte RTA-Chef Mattar Al Tayer bei der Vorstellung in Dubai. Und Hyperloop-One-Gründer Shervin Pishevar ergänzte: „Dubai ist perfekt für uns, weil es der Transportknotenpunkt des 21. Jahrhunderts ist und weil seine Führer verstehen, dass wir an einem neuen Zeitalter des Transports arbeiten.“ Hyperloop One arbeitet in dem Emirat schon länger an Konzepten für den Güterverkehr und hat dafür zuletzt 50 Millionen Dollar vom drittgrößten Hafenbetreiber der Welt, der DP World Group, bekommen.

In einem Video zeigt BIG, wie der Hyperloop in den Emiraten aussehen könnte: An sogenannten Hyperloop One Portals, dem Äquivalent zu Bahnhöfen oder Haltestellen, können Kapseln für bis zu sechs Personen per App angefordert werden. Vier dieser sogenannten Pods mit dem selben Ziel werden in einem Transportmodul zusammengefasst und durch die Vakuumröhre geschickt. Einmal angekommen werden sie wieder getrennt und entweder ans Gate gefahren, mit anderen zur Weiterreise verbunden oder über die sogenannten Pod-Straße zu einer kleineren Haltestelle im Stadtinneren weitergeschickt.

Ein Konzept, das an die Automated Cars aus dem Film Minority Report erinnert. „Wir schaffen eine Mobilitäts-Ökosystem aus Pods und Portalen, bei dem die Wartehalle verschwindet, zusammen mit dem Warten selbst“, sagte Bjarke Ingels. Oder wie es Hyperloop-One-Chefingenieur Josh Giegel ausdrückt: „Wir verkaufen keine Autos, Boote, Züge oder Flugzeuge. Wir verkaufen Zeit.“

Wie viel Zeit sich das Unternehmen unterdessen selbst zugesteht, ist unklar. Die Zukunftsvision im Video ist auf Oktober 2020 datiert, aber ein konkreter Zeitplan für die Machbarkeitsstudie wurde nicht genannt. 2017 will Hyperloop One jedenfalls den ersten voll funktionsfähigen Hyperloop in der Wüste von Nevada testen.

Bild: Hyperloop One

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.