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Hyper Da stehen ihre Namen noch Seite an Seite auf einem Hyperloop-Bauteil: die Gründer Shervin Pishevar und Brogan BamBrogan

Wo viel Geld im Spiel ist, kann es schnell richtig schmutzig werden. Diese Erfahrung macht jetzt gerade das Startup Hyperloop, das an einer Art Rohrpostsystem für Menschen bastelt. Die Idee stammt von Tesla-Chef Elon Musk. An der Umsetzung wird seit Herbst 2014 bei der Firma Hyperloop One gearbeitet. Einer der Mitgründer und ehemaliger technischer Leiter des Unternehmens war Brogan BamBrogan. Doch die Chemie in der Geschäftsführung stimmte offenbar nicht mehr und man trennte sich vom CTO. Und jetzt geht es richtig rund.

Denn BamBrogan nimmt seine Kündigung nicht so ohne Weiteres hin und klagt nun gegen den Rausschmiss. In seiner Klage erhebt er schwere Anschuldigungen gegen die Geschäftsführung. Der Vorwurf: Es sei nicht im finanziellen Interesse der Firma gehandelt worden. Die Unternehmensleitung und Familienangehörige der Führungsriege sollen sich bereichert haben. Außerdem seien er und seine Mitarbeiter bedroht und beschimpft worden. Die Einzelheiten lesen sich wie ein Roman.

Galgenstrick und mehr Geld für die Geliebte

Seinem Mitgründer Shervin Pishevar wirft BamBrogan in der Klage vor, er hätte das Gehalt einer PR-Mitarbeiterin von 15.000 Dollar auf 40.000 Dollar erhöht, nachdem er eine Liebesbeziehung zu ihr eingegangen sei. Als die geplante Hochzeit ins Wasser fiel, sei der Vertrag mit der Mitarbeiterin gekündigt worden. Außerdem wirft er ihm vor, dass mögliche Hyperloop-Investoren angehalten wurden, vor ihrem Engagement zunächst in Pishevars eigene Firma zu investieren. Joe Lonsdale aus dem Aufsichtsrat soll der Firma seines Bruders Aufträge zugeschanzt haben, obwohl diese aufgrund fehlender Erfahrung gar nicht in der Lage war, Hyperloop zu helfen.

Viele seiner Kritikpunkte hat BamBrogan, laut seiner Klage, bereits in der Firma selber und gegenüber Investoren zur Sprache gebracht. Daraufhin sei er vom Chefjuristen von Hyperloop One, Afshin Pishevar, bedroht worden, heißt es. Er soll einen Galgenstrick auf BamBrogans Arbeitsplatz gelegt haben und sei dabei von Sicherheitskameras gefilmt worden.

Was sollen bloß die Investoren denken?

Hyperloop selber weist die Klage des ehemaligen Cheftechnikers scharf zurück. Vielmehr habe eine Gruppe um BamBrogan versucht, zu putschen und sei damit gescheitert. Die Anschuldigungen werden als purer Unsinn bezeichnet. Beide Seiten betonen, dass sie weiter an den Erfolg von Hyperloop glauben. Stellt sich nur die Frage, was die Investoren von dieser Schmierenkomödie halten. Denn eins steht fest: Hyperlooop wird noch viel Geld brauchen, um die Vision des Vordenkers Elon Musk in die Realität umzusetzen.

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