Das Azowo-Gründerteam: Andreas Kopf, Peter Jegutzki, Patric Schneider (v.l.n.r.).

Die Mobility-Plattform Azowo darf sich freuen: Das Startup hat seine Seed-Runde abgeschlossen. Der Berliner VC Project A und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg MBG haben einen einstelligen Millionenbetrag investiert, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Auch die Beteiligungsgesellschaft der Kreissparkasse Biberach, Chancenkapital BC, hat sich demnach beteiligt.

Azowo lastet Fuhrparks besser aus

Azowo ist eine cloud-basierte Mobility-Plattform für den B2B-Markt, über die Unternehmen ihre Fahrzeugflotte einfacher, transparenter und effektiver managen können. Bis zu 40 Prozent effizienter ließe sich der Fuhrpark besser auslasten, verspricht das Startup. Als erstes Produkt bietet das Startup eine Corporate Carsharing-Lösung an, über die Fahrzeuge aus dem Fuhrpark reserviert und schlüssellos genutzt werden können.

Dazu stellt das Unternehmen seinen Kunden eine Telematik-Box bereit, die an jedes Fahrzeugmodell angebracht werden kann. Nicht nur bestehende Pkw-Fuhrparks können so eingebunden werden, sondern auch Scooter oder Fahrräder. Die Stadtsparkasse Biberach nutzt das Tool bereits seit einiger Zeit und ist „sehr zufrieden damit“, lässt sich ein Manager der Beteiligungsgesellschaft zitieren.

Mit dem frischen Geld will Azowo neue Mitarbeiter in den Bereichen Sales und Marketing einstellen und das Produkt weiter entwickeln. Für die zweite Jahreshälfte ist der Launch einer umfassenden Flottenmanagement-Lösung geplant. Per App sollen Flottenmanager dabei den Zugang zu einer Art digitalen Akte für jedes Fahrzeug bekommen. Darin erhalten sie einen Echtzeit-Überblick über die Fahrzeuge ihrer Flotte – sowohl über gemeinsam genutzte Carsharing-Fahrzeuge, als auch über die fest zugeordneten klassischen Firmenwagen.

Auf Basis der Telematikbox und zusätzlichen per Hand eingegebenen Angaben lassen sich Informationen zu Kilometerstand, aktueller Fahrzeugposition, anstehenden Buchungen oder zum Füllstand des Tanks einsehen. Als weitere Features für die Fahrer sind ein digitales Fahrtenbuch und ein Tool zum Schadensmanagement geplant.

Whitelabel-Lösung für Gemeinden

Sharing-Angebote im Mobilitätsbereich liegen hierzulande im Trend. Die Nutzung von Carsharing-Angeboten im B2C-Bereich hat sich nach Angaben des Statistikportals Statista in Deutschland seit 2015 auf mehr zwei Millionen Privatnutzer verdoppelt. Das vor drei Jahren im baden-württembergischen Biberach von Peter Jegutzki, Andreas Kopf und Patric Schneider gegründete Azowo hofft deshalb auf einen wachsenden Markt. Nicht nur Unternehmen sieht das Startup aus Biberach als potenzielle neue Kunden. Sondern auch Gemeinden und Wohnkomplexe könnten die Plattform als Whitelable-Lösung nutzen.

Ein ähnliches Produkt für das Management von Scooter-Flotten bietet auch das Dortmunder Startup Fleetbird, das derzeit mit 12 Sharing-Anbietern zusammenarbeitet, darunter mit dem spanischen Emmy-Pendant Muving. Fleetbird denkt schon einen Schritt weiter. Noch in diesem Jahr wollen die Dortmunder in das Management von On-Demand-Shuttle-Angeboten einsteigen, wie sie zum Beispiel die BVG plant.

Bild: Azowo