Anders als die etablierte Konkurrenz um Car2go und Drivenow setzt das Berliner Startup Miles auf kilometerbasierte Abrechnung beim Carsharing. Mit dem Geschäftsmodell hat das Ende 2016 gegründete Unternehmen nun auch Szenekopf und Investor Lukasz Gadowski überzeugt, der unter anderem Delivery Hero gegründet hat und derzeit das E-Tretroller-Verleih Goflash aufbaut. Zusammen mit den VCs Inventure Partners, WestTech Ventures und Weller Venture Capital sind in der Serie A nun fünf Millionen Euro in Miles geflossen. 

Das Verleihangebot von Miles (ehemals Driveby) ist bisher in Berlin und Hamburg mit rund 300 Fahrzeugen präsent. Bald soll eine Flotte in einer weiteren europäischen Stadt aufgebaut und die Mitarbeiterzahl erhöht werden, heißt es vom Unternehmen. Neben den Audi-Leihfahrzeugen sind auch Transporter über Miles buchbar. Das Startup kooperiert dafür mit Volkswagen. Ein ähnliches Konzept mit größeren Fahrzeugen fährt das Dresdner Startup Carlundcarla.

Das Kilometermodell soll Nutzern den Zeitdruck beim Fahren nehmen, heißt es von Miles-CEO Timo Nührich. Eine App zeigt den Standort der Fahrzeuge an. Derzeit werden 99 Cent pro Kilometer für einen Audi 3 fällig, 1,10 Euro für einen VW Transporter.

Zudem können auch Fahrzeuge längerfristig zum Tagessatz gemietet werden. Damit wagt sich das Startup in ein Geschäftsfeld, dass von Autovermietungen dominiert wird. Erst kürzlich hatte Sixt mit einem neuen Service einen Hybrid aus Vermietung und Carsharing präsentiert.

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Während einige neue Carsharing-Anbieter auf den Markt drängen, mussten andere bereits das Feld räumen. Der Service von Spotcar, der ein ähnliches Modell wie Miles anbot, hat 2015 aufgegeben. Multicity, ein Angebot der PSA-Group (Citroen), stellte seinen Dienst 2017 ein.

Bild: Miles