Der Peer-to-Peer-Carsharing-Anbieter Turo hat frisches Kapital eingesammelt. Die japanische Sumitomo Corporation und der Venture-Arm des Kreditkartenriese American Express haben insgesamt mehr als zehn Millionen US-Dollar in das Mobility-Startup investiert. Die Series D erhöhe sich damit auf insgesamt 104 Millionen US-Dollar, teilt Turo mit. Über die Plattform können Autobesitzer ihr Fahrzeug an Fremde verleihen.

Zuletzt hatten unter anderem Daimler im Rahmen einer Mega-Runde Millionen in das Startup gesteckt. Der deutsche Automobilhersteller investierte im Herbst 2017 gemeinsam mit Startinvestoren wie Kleiner Perkins und SK Holdings rund 92 Millionen Euro in das Carsharing von Turo. Zuvor hatte Daimler seine hauseigene Plattform Croove mit Turo zusammengeschlossen.

Nicht nur für private Autobesitzer

Mit dem neuen Kapital will Turo nach eigenen Angaben unter anderem die App weiterentwickeln und neue Märkte erschließen. Vor allem Asien dürfte ganz oben auf der Liste stehen, wie das Investment der Japaner vermuten lässt. Außerdem erweitert das Startup sein Geschäftsmodell. Ab sofort können neben privaten Autobesitzern auch kommerzielle Autovermieter ihre Fahrzeuge weltweit offiziell über die Plattform vermieten. Geld verdient Turo dann in Form einer Vermittlungsgebühr in Höhe von zehn Prozent des Mietpreises. Eine Listung auf der Plattform ermögliche es den Anbietern, die Sichtbarkeit ihres Portfolios international zu erhöhen und von dem Kundenservice der Plattform zu profitieren, wirbt das Startup. Gleichzeitig steige für die Sharing-Nutzer die Anzahl der zur Verfügung stehenden Fahrzeuge. 

Derzeit sind nach Angaben des Unternehmens fast sechs Millionen Nutzer auf der Plattform registriert und 230.000 Fahrzeugen in mehr als 5.500 Städten, vorrangig in den USA, Kanada und Europa, gelistet. Seit Januar ist das 2009 in San Francisco gestartete Startup auch in Deutschland aktiv. Die Bundesrepublik sei mit ihren insgesamt 50 Millionen Fahrzeugen ein interessanter Markt, sagte der Turo CEO Andre Haddad zum Deutschland-Start damals im Videointerview mit NGIN Mobility und Gründerszene. Hierzulande konkurrieren die Amerikaner mit dem französischen Startup Drivy und dem deutschen Wettbewerber GetAway.

Bild: Turo