An diesem Motorrad könnte auch Batman Gefallen finden. Nera, so heißt es, ist in eine mattschwarze Hülle gekleidet und zeigt scharfe Ecken und Kanten. Allerdings kommt das Bike nicht aus einer Superheldenwerkstatt oder von eine Motorradbauer, sondern aus einem 3D-Drucker.

Entwickelt und gebaut worden ist es vom Forschungs- und Innovationslabor Nowlab. Das gehört zum Berliner 3D-Druck-Startup Bigrep, das Groß-3D-Drucker für Industriebetriebe wie Maschinen-, Werkzeug- und Fahrzeugbauer produziert. Das Motorrad soll zeigen, was bereits alles mit 3D-Druck machbar ist.

Nahezu alles an Nera wurde in rund zwölf Wochen von den Designern Marco Mattia Cristofori und Maximilian Sedlak gestaltet, von Bigrep extra gefertigt und von Ingenieuren zusammengebaut. Darunter sind die gewollt kantigen Verkleidungselemente, aber auch die Lenkerstange, die Radgabeln, die Felgenmäntel und der Sitz.

Selbst die luftlosen Reifen, die aus einem weichen Rollmantel über Tweel-artige Hartkunststoffrädern mit additiven Federausparungen bestehen, kommen aus verschiedenen 3D-Druckern. Anstelle von traditionellen Stoßdämpfern wurden Kissen aus thermoplastischem Polyurethan gefertigt. Dadurch soll das kompakte Zweirad nur 60 Kilogramm wiegen.

Dazu wurden einzelne Sensoren und mechanische Elemente des Elektromotorrads direkt in die Druckmaterialen integriert, die dadurch quasi unsichtbar bleiben. Was nicht aus dem 3D-Drucker kommt sind lediglich der Elektromotor und einige Schalt- und Elektronikbauteile, die aus Einfachheit einem elektrischen Motorroller entliehen wurden. Sonderlich flink ist Nera also nicht. Ebenso liegt das Motorrad, wie das Video einer Probefahrt zeigt, auch nicht allzu perfekt in der Kurve. Dadurch ist es nicht gerade ein Rivale für das LiveWire von Harley-Davidson oder die FXS von Zero.

Jedoch, so Bigrep, sollte das wohl erste vollständig im 3D-Druck entstandene Motorrad die Möglichkeiten der Technik zeigen und sowieso von Anfang an ein Einzelstück bleiben.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de.

Bild: Nowlab/Bigrep