So sehen die Busse des Kölner Startups Pinkbus noch aus. Auf Druck der Telekom wird nun umfoliert.
So sehen die Busse des Kölner Startups Pinkbus noch aus. Auf Druck der Telekom wird nun umfoliert.

Als hätte die Corona-Krise der Fernbusbranche nicht schon genug geschadet, bekam es der Kölner Anbieter Pinkbus nun auch mit Anwälten zu tun. Aus Sicht der Deutschen Telekom ähneln die pinkfarbenen Fahrzeuge und das entsprechende Logo des Startups zu sehr dem schrillen Magenta-Ton des Konzerns. „Die Nutzung von Magenta und ähnlichen Farbtönen durch Ihr Haus ist für uns nicht akzeptabel, weil sie Verwechslungsgefahr mit unseren Kennzeichen begründet“, teilte die Telekom dem jungen Unternehmen mit per einstweilige Verfügung mit. Verschickt wurde diese bereits im Dezember 2019.

Zum Verwechseln ähnlich?
Zum Verwechseln ähnlich?

Ein Streit vor Gericht konnte laut Pinkbus nur verhindert werden, weil sich das Startup jetzt auf „einschneidende Kompromisse“ eingelassen hat. Demnach darf Pinkbus die Farbe Pink künftig nicht mehr flächendeckend auf seinen Fahrzeugen verwenden. Seine Social-Media-Auftritte und die Website hat das Unternehmen bereits überarbeitet. Statt einem pinken Monoton ziert nun ein dunkler, lilafarbener Verlauf das Logo.

Bei den Bussen steht die Arbeit dagegen noch bevor. Von kommender Woche an will Pinkbus seine Flotte bestehend aus sechs Fahrzeugen umfolieren. Trotz der geringen Zahl ein „immenser Aufwand“, wie Geschäftsführer Christian Röber gegenüber Gründerszene erklärt: „Pro Fahrzeug entstehen uns Kosten von rund 10.000 Euro.“

Nicht der erste Startup-Zoff der Telekom

Die Deutsche Telekom hingegen fürchtet um das Herzstück ihres Markenauftritts. Den Magenta-Ton hatte sich der Konzern bereits 1995 als „konturlose Farbmarke“ schützen lassen. Seitdem ziert der Pinkton neben dem Logo etwa Telefonzellen und Briefköpfe, inzwischen gehören auch Turnschuhe dazu. Laut eines früheren Spiegel-Berichts gehen Markenkenner davon aus, dass die Farbe Magenta wegen der hohen Wiedererkennbarkeit einen Milliardenwert hat. 

Auch deshalb geht die Telekom schon seit Jahren gegen ähnliche Markenauftritte vor. Egal, ob es sich um ein Unternehmen aus einer fremden Branche oder gar ein junges Startup handelt. Das bekam das US-Insurtech Lemonade erst im vergangenen Jahr zu spüren. Wegen des pinken Logos flatterte dem jungen Versicherungsunternehmen bei seinem Deutschlandstart im Sommer 2019 eine einstweilige Verfügung ins Haus. Zwar passte Lemonade seinen Markenauftritt daraufhin an. Zugleich nutzte man die Gelegenheit, um öffentlichkeitswirksam das Ende des Magenta-Monopols der Telekom zu fordern. Dem Fernbusanbieter Pinkbus konnte das nicht helfen.

Bild: Pinkbus / Logos: Pinkbus, Telekom