Konkurrenz für Volocopter und Lilium: So könnte das Flugtaxi von Rolls-Royce aussehen. Es wird von sechs Elektromotoren und einer Gasturbine angetrieben.
Konkurrenz für Volocopter und Lilium: So könnte das Flugtaxi von Rolls-Royce aussehen. Es wird von sechs Elektromotoren und einer Gasturbine angetrieben.

Der britische Triebwerk- und Automobilhersteller Rolls-Royce hat auf der Luftfahrtmesse in Farnborough (England) ein elektrisches Flugtaxi vorgestellt. Es könnte nach Herstellerangaben in den frühen 2020er-Jahren abheben und verfügt im Gegensatz zu Mitbewerbern wie Volocopter oder Airbus/Audi über einen Hybridantrieb.

Bei dem Flugtaxi handelt es sich um einen Senkrechtstarter, im Fachjargon VTOL (Vertical take-off and landing) genannt. Das Design könnte einer Mitteilung zufolge für den Individualverkehr, als öffentliches Verkehrsmittel, für die Logistik und für militärische Anwendungen angepasst werden. „Es basiert auf Technologien, die bereits existieren oder derzeit in Entwicklung sind“, erklärt Rolls-Royce. 

Gasturbine speist Elektro-Propeller

Das Projekt baue auf den Erfahrungen auf, die das Unternehmen mit Hybridantrieben für Züge, Marineschiffe und andere Anwendungen gesammelt habe, sowie mit seiner Expertise in Gasturbinen, Senkrechtstarter-Technologie und Luft- und Raumfahrtregulierung.

Das in Farnborough vorgestellte Konzeptfahrzeug verwendet Gasturbinentechnologie, um Elektrizität zu erzeugen. Die Turbinen versorgen sechs elektrische Propeller. Die Flügel können zum Starten und Landen um 90 Grad gedreht werden. Der Senkrechtstarter verfügt auch über eine Batterie zur Speicherung von Energie. In dieser Konfiguration könnte es ohne Tankstopp bis zu fünf Passagiere mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Meilen/Stunde (400 Stundenkilometer) für etwa 500 Meilen (800 Kilometer) befördern, da die Batterie von der Gasturbine geladen wird.

Auf Reiseflughöhe klappen Flügel ein

Um das Geräuschprofil niedrig zu halten, können die Propeller auf dem Flügel wegklappen, sobald das Fahrzeug seine Reiseflughöhe erreicht hat, was den Luftwiderstand und den Kabinenlärm reduziert. In diesem Flugmodus erzeugen die zwei hinteren Propeller den Schub.

Rolls-Royce hat in sein VTOL die seit Jahrzehnten bewährte M250-Gasturbine in das Heck des Flugzeugs integriert und als Teil eines elektrischen Hybridantriebs modifiziert. Der Motor wurde über 31.000 Mal gebaut und hat vor allem in Hubschraubern insgesamt mehr als 220 Millionen Flugstunden absolviert. 

Bild: Rolls-Royce