Der Container soll sich in wenigen Minuten auf- und abladen lassen, verspricht Rytle.

 

Die letzte Meile gilt als die schwierigste. Ein Bremer Spin-off hat ein Konzept entwickelt, mit dem Paketzusteller und Lieferdienste schnell, einfach und umweltfreundlich ihre Ware zustellen können. Die Idee: Die Ware wird an ein Logistikzentrum am Stadtrand geliefert. Von dort aus fahren es Fahrradkuriere per Lastenrad in die Stadt und verteilen die Pakete an die Empfänger.

Rytle hat selbst ein Lastenrad entworfen. Das Unternehmen, hinter dem der familiengeführte Maschinenhersteller Krone steht, hat den „Movr“ in diesem Jahr auf mehreren Messen vorgestellt. Ein weiterer Baustein des Logistikkonzepts ist eine Transportbox aus Blech. „Für jeden Business-Case soll es später eine eigene Box geben“, sagt Kristian Schopka (siehe Video), Produktmanager bei Rytle. Also beispielsweise eine Box für Pakete, eine für die Müllabfuhr und eine Kühlbox für Lebensmittel. Die kann der Fahrer einfach vom Rad abkoppeln, auf den Laufrollen leicht bewegen und gegen eine neue aus dem Lager austauschen.

 

Auf- und abschließen lässt sich die Box per App. Daneben können die Fahrer über die Anwendung auf dem Smartphone die Route für die Auslieferung planen. Außerdem gibt es eine App für den Empfänger, der darüber verfolgen kann, wo sich seine Sendung gerade befindet.

Zu den ersten Kunden des Startups gehört der Paketdienstleister UPS. Insgesamt sind derzeit 100 Fahrzeuge im Einsatz, unter anderem in Hamburg, München, Berlin, Rotterdam, Utrecht und Rennes. Die Kunden kämen nicht nur aus dem Kurier-, Express und Paketsektor. Man arbeite auch mit „Tante-Emma“-Läden, Energieversorgern und regionalen Unternehmen zusammen, so Produktmanager Schopka. Diese von dem Konzept zu überzeugen, gehöre zu den größten Herausforderungen, ergänzt er. Ziel sei es, ein Umdenken bei den potenziellen Anwendern zu erzielen, damit diese ihre eingefahrenen logistischen Prozesse umstellen. Das soll 2019 bei neuen Kunden gelingen, kommendes Jahr will Rytle weiter wachsen und international expandieren.  

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Bild: Rytle; Video: Marco Weimer für Gründerszene