Jetzt ist es offiziell: Fair.com hat die angeschlagene Uber-Leasing-Sparte Xchange übernommen. Das hat Fair.com-Mitgründer Georg Bauer jetzt auf Nachfrage von NGIN Mobility und Gründerszene bestätigt. Demnach besteht der Deal zwischen Fair.com und Uber aus zwei Teilen: Die bereits verleasten Fahrzeuge gehen in den Bestand von Fair.com über. Für das Neukundengeschäft sei zudem eine exklusive Partnerschaft zwischen Uber und dem Startup vereinbart worden, so Bauer. Zu der Höhe der Übernahmesumme ist nichts bekannt.

Bereits im Dezember gab es erste Berichte über den Deal zwischen Fair.com und Uber. Demnach hatte Uber Xchange damals einen Bestand von 30.000 Fahrzeugen zu rund 400 Millionen Dollar in seinen Büchern.

Uber hatte seine Leasing-Sparte im Jahr 2015 ins Leben gerufen und darüber Autos an jene Fahrer vermietet, die keinen eigenen Wagen besitzen, um damit für den Chauffeurdienst zu fahren. Doch die Geschäfte liefen nicht so gut wie geplant. Bereits im August stand fest, dass Uber die verlustreiche Sparte veräußern will.

Leasing per App

Fair.com wurde 2016 gegründet. Dahinter steht neben dem Seriengründer Scott Painter der Ex-BMW- und Tesla-Manager Georg Bauer. Mit ihrem Startup, das bisher rund eine Milliarde US-Dollar Risikokapital einsammeln konnte, wollen die Gründer das Leasing-Geschäft deutlich vereinfachen und komplett digital abwickeln. Dafür haben die Gründer eine App entwickeln lassen, über die ein Käufer sein Fahrzeug unter derzeit rund 30 Herstellern frei auswählen kann. Für den Vertragsabschluss muss in der Regel nur der Führerschein gescannt und per Fingerabdruck unterschrieben werden. Auf Wunsch sind Versicherung, Wartung und Pannendienst inklusive. Statt einer festgelegten Vertragslaufzeit sollen die Kunden ihr Auto so lange fahren können, wie sie möchten. Sie müssen Fair.com lediglich fünf Tage vor der gewünschten Rückgabe informieren.

In den kurzen Rückgabezeiten sieht CEO Bauer auch den Vorteil für Uber-Fahrer, „mit deren Planung die langfristigen Finanzierungsmodelle mit festen Laufzeiten über mehrere Jahre eher nicht kompatibel sind“. Ob das Angebot tatsächlich mehr Anklang findet, wird sich zeigen.

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