Die deutschen Taxizentralen suchen internationale Unterstützung.

Die beiden größten europäischen Taxi-Zentralen „Taxi Berlin“ und die Pariser „G7“ haben sich dazu entschieden, ihre Bestell-Apps für Taxen zusammen zu legen. Die Apps Taxi.eu und eCab sollen verschmolzen werden, sodass eine eigenständige Plattform entsteht. Die Taxi.eu-App wird bereits von den meisten deutschen Taxi-Zentralen genutzt, auch eCab haben sich einige weltweite Zentralen angeschlossen.

Mit der neuen App wollen sich die Zentralen gegen die wachsende Konkurrenz von MyTaxi und Uber rüsten, die ihre Dienste in immer mehr europäischen Städten anbieten. Im ersten Schritt sollen Kunden des neuen Angebots Taxen in zehn Ländern bestellen können, darunter Deutschland, Österreich, Frankreich und Kanada. Insgesamt, so versprechen die Anbieter, könnten die Nutzer der App 100.000 Taxen in zehn Ländern erreichen.

Doch nicht nur die Expansion von Uber und MyTaxi setzt die Taxibranche unter Druck. Heute sprach sich der digitalpolitische Arm der CDU für eine Lockerung des Personenbeförderungsgesetzes aus. Der Markt solle für weitere Anbieter geöffnet werden, die feste Preisstruktur abgeschafft werden.

Vor diesem Hintergrund will sich der CEO von Taxi.eu, Hermann Waldner, zuversichtlich zeigen. Er bewirbt die Zusammenarbeit mit G7: „Diese Kooperation wird den Zusammenhalt des europäischen Taximarkts nachhaltig stärken. Dieser Schritt gibt sowohl Taxi Berlin als auch unserer internationalen App Taxi.eu ein ganz neues Gewicht,“ lässt er sich in einer Pressemitteilung zitieren.

Tatsächlich entsteht durch die Kooperation ein Konkurrent für den Platzhirsch MyTaxi aus Hamburg. Den 100.000 Taxen in der neuen App stehen 45.000 Wagen entgegen, die MyTaxi unter Vertrag hat. Dafür sind die Hamburger aber in großen spanischen Metropolen (Barcelona, Madrid, Valencia, Sevilla) zu haben. Man kann davon ausgehen, dass der Wettbewerb der beiden Apps jetzt erst richtig los geht.

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