Licht und Schatten: Hinter Tesla liegt ein durchwachsenes Jahr 2018.

Im dritten Quartal 2018 machte Tesla zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder Gewinn. Eine Erfolgsmeldung, die nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass es ein mehr als turbulentes Jahr für den kalifornischen E-Autohersteller war. Produktionsschwierigkeiten beim Model 3, immer neue Enthüllungen über schlechte Arbeitsbedingungen und Ärger mit der Börsenaufsicht wegen unvorsichtiger Tweets machten Elon Musk und seinem Unternehmen zu schaffen.

Eine neue ARD-Doku macht nun einen Rundumschlag und betrachtet sowohl den Erfolg als auch die Schattenseiten von Tesla aus verschiedenen Perspektiven. Die Autoren begleiten eine Familie aus Franken, die komplett aufs E-Auto umgestiegen ist, treffen im Silicon Valley und im Allgäu ehemalige Weggefährten von Musk und steigen in Barcelona in einen Elektro-Erlkönig des Rivalen Porsche. Ein Innovationsberater erklärt, was sich Tesla von deutschen Autoherstellern abgeschaut hat, und ein ehemaliger Fabrikarbeiter berichtet, wie er sich am Tesla-Fließband die Gesundheit ruinierte.

Nur selbst in die Fabrik in Kalifornien reinschauen durften die Autoren der Doku nicht. Als sie den Komplex von außen filmten, kam die Security. Angestellte, die auf dem Parkplatz campierten, wollten nicht reden. Was der ARD nicht gelang, schaffte das US-Tech-Magazin Wired: Für einen neuen Report hat der Journalist Charles Duhigg mit Dutzenden aktuellen und ehemaligen Tesla-Mitarbeitern gesprochen, die aus der „Produktionshölle“ berichten, wie Musk es einmal selbst genannt hat. Ein Ex-Manager fasst die Arbeitsbedingungen so zusammen: „Jeder bei Tesla ist in einer missbräuchlichen Beziehung mit Elon.“

Bild: Getty Images /The Washington Post