Ist das der Cybertruck? Ein Tesla-Fan hat sich die Mühe gemacht, einen Designvorschlag der neuen Fahrzeugklasse zu erschaffen.
Ist das der Cybertruck? Ein Tesla-Fan hat sich die Mühe gemacht, einen Designvorschlag der neuen Fahrzeugklasse zu erschaffen.

Es gibt wenig vernünftige Gründe, in der Stadt einen SUV zu fahren. Die Fahrzeuge nehmen nicht nur mehr Platz weg und verbrauchen deutlich mehr Kraftstoff, sie sind auch nicht gerade günstig. Trotzdem hält der Trend unverändert an. Denn SUV zu fahren bedeutet auch, das eigene Überlegenheitsgefühl ins Rollen zu bringen. Man triumphiert aus sicherer Höhe über der Straße.

Der nächste logische Schritt, dem eigenen Sicherheits- und Flexibilitätsanspruch noch eins draufzusetzen, ist ein Pickup. Dass Tesla nun ein neues Modell dieser Fahrzeugklasse vorstellen wird, beweist ein mal mehr, dass Elon Musk den richtigen Riecher hatte, worauf die Leute anspringen.

Cybertruck“ wird das neue Tesla-Modell bereits inoffiziell genannt. Statt euphorisch wie sonst bei Neuankündigungen zeigte sich die Börse bisher eher unbeeindruckt. Was, wenn das Design zu gewagt ist? US-Analysten befürchten, dass Teslas Ambitionen am Ziel vorbeischießen könnte. Noch wissen wir nicht, wie futuristisch die neue Klasse tatsächlich aussehen wird. Lediglich der Name lässt einiges vermuten. Tesla ist einer der wenigen Hersteller, dem man es aufgrund seiner Avantgardestellung in der Branche zumindest durchgehen lassen würde, etwas Neues und Provokantes zu wagen. Das weiß auch Elon Musk, der trotz zahlreicher kurioser Ankündigungen, Krisen und Fettnäpfen immer wieder schafft, für Aufsehen – und Nachfrage – zu sorgen.

Das Interesse an Pickups in den USA und Asien ist groß. Für jemanden, der in einer ländlichen Region lebt, große Lasten transportieren oder ziehen muss, ergibt ein solches Fahrzeug durchaus Sinn. Kaum bewohnte Landstriche und unbefestigte Straßen gibt es in beiden Regionen reichlich. Doch auch hierzulande wird der Tesla-Pickup auf Begeisterung stoßen. Denn er wird dem SUV-affinen Autofahrer zumindest einen Gewissensbiss nehmen: dass er zu viel Kraftstoff verbraucht. Schließlich gilt Elektromobilität als sauber. Zumindest in der Wahrnehmung der Politik, weshalb die meisten deutschen Autobauer auf das neue Zugpferd setzen. Viel Konkurrenz hätte der neue E-Pickup hierzulande zumindest nicht.

Ford hat mit einer elektrischen Variante des F-150 bewiesen, das der US-Marktführer in diesem Segment auch sauber sein kann. Bei einem Test stellte der Autohersteller unter Beweis, dass ein elektrischer Pickup 454 Tonnen in Form von beladenen Eisenbahn-Waggons ziehen kann. Man weiß ja nie, in welcher Lebenslage so viel Kraft mal notwendig sein wird. Aber um realistisch zu bleiben: Auch in Deutschland, wo immer mehr Pickups in den Städte zu beobachten sind, könnte sich die Fahrzeugklasse tatsächlich als hilfreiches Vehikel herausstellen, zumindest auf dem Land. Bleibt nur zu hoffen, dass der Ausbau der Infrastruktur auch bis in die kleinsten Kommunen vordringt.

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Bild: Emre Husmen