Toyota stellte die Konzeptstudie e-palette vor.
Toyota stellte die Konzeptstudie e-palette vor.

Toyota und Uber bauen ihre Netzwerke der strategischen Partnerschaften für das autonome Fahren aus. Wie der japanische Autokonzern mitteilt, gehört Uber neben Amazon, DiDi, Mazda und Pizza Hut zu den Launch-Partnern der neuen Mobilitätsplattform e-palette.

Was der Toyota-Chef plant

Toyota-Chef Akio Toyoda wertet die neue Strategie als „einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigen Mobilität“. Er wolle nicht mehr nur Autos und Lastwagen bauen, sondern auch Dienstleistungen anbieten. Mit der neuen Kooperation beschreiten die Japaner einen ähnlichen Weg wie Daimler und suchen Partner in der digitalen Welt: Die Stuttgarter öffneten ihr Portfolio durch Akquisitionen wie myTaxi und Joint Ventures wie Car2Go zunehmend in Richtung Mobilitätsdienstleistungen.

Die neue Toyota-Allianz soll ein elektrisches und autonomes Fahrzeug entwickeln, das für zukünftige multimodale Transport- und Geschäftsanwendungen bestimmt ist. Die Japaner haben e-palette auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas vorgestellt. Unternehmensangaben zufolge kann das Fahrzeug für Ridesharing-Dienste, als fahrendes Hotelzimmer oder Büro, als rollende Handwerker-Werkstatt, als mobile Pizzeria oder zu Lieferzwecken eingesetzt werden. Die Nutzung bleibt den beteiligten Partnern überlassen. Uber soll die Möglichkeit erhalten, die eigene Sellbstfahr-Technologie in das Konzept-Fahrzeug zu integrieren.

Die Mobilitätsplattform Uber hat mit der neuen Kooperation den dritten Partner in der Automobilindustrie gefunden. Uber arbeitet bereits mit den Autokonzernen Daimler und Volvo zusammen.

Daimler will autonome Uber-Flotte bestücken

Daimler und Uber hatten im Januar 2017 die gemeinsame Absicht erklärt, bei der Bereitstellung und dem Betrieb selbstfahrender Fahrzeuge zu kooperieren. Wie der Autokonzern damals mitteilte, plant Daimler in den kommenden Jahren autonom fahrende Mercedes-Benz Pkw unter anderem auch auf der globalen Plattform von Uber anzubieten. Daimler-Chef Dieter Zetsche war der erste Auto-CEO, der dem Angebot von Uber folgte, über deren Service-Plattform autonom fahrende Fahrzeuge anzubieten.

Daimler besitzt bereits eine Testlizenz für die teilautonom fahrende E-Klasse im US-Bundesstaat Nevada und arbeitet mit seinem Highway Pilot auch an der Automatisierung des Lkw-Verkehrs.

Auch Uber testet selbstfahrende Fahrzeuge. Der Transportdienstleister hat dazu seine Advanced Technology Group für autonomes Fahren aufgebaut. Zusätzlich soll es auch eine Uber-Geschäftseinheit geben, die an selbstfahrenden Lkw arbeitet.

Volvo-SUV fahren mit Uber-Technologie

Volvo teilte im November 2017 mit, zwischen 2019 und 2021 Zehntausende Fahrzeuge an Uber verkaufen zu wollen, die auf autonomes Fahren ausgelegt sind. Dabei soll es sich um SUVs des Typs XC90 handeln. Sie verfügen über alle erforderlichen Sicherheits-, Redundanz- und Basissysteme für autonomes Fahren. Geplant ist, dass Uber seine eigene Selbstfahrtechnik hinzufügen kann.

Zusätzlich will Volvo die gleichen Basisfahrzeuge auch für die Entwicklung eigener autonom fahrender Autos nutzen. Das früher schwedische Unternehmen will sein erstes vollkommen autonomes Fahrzeug im Jahr 2021 auf dem Markt haben.

Toyota und Uber kooperieren bereits

Die Kooperation zwischen Uber und Toyota hat eine Vorgeschichte. Wie der Branchendienst Recode schreibt, hat sich der Autokonzern bereits 2016 strategisch an Uber beteiligt. Ferner besteht eine Kooperation zwischen beiden Unternehmen, die Uber-Fahrern einen Preisnachlass beim Kauf eines Toyota-Fahrzeugs einräumt.

Die Toyota-Konzeptstudie soll bis in die frühen 2020er-Jahre so weit entwickelt sein, dass sie in den USA getestet werden kann. Ferner will der Konzern diese Mobilitätslösung bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio einsetzen. Die Fahrzeuge sollen in drei Längen zwischen vier und sieben Metern auf den Markt kommen.

Toyota hat zahlreiche Ideen für das selbstfahrende Auto.
Toyota hat zahlreiche Ideen für das selbstfahrende Auto.

Bilder: Toyota