Twaice ist eine Ausgründung der TU München. Das Management: Stephan Rohr, Lennart Hinrichs und Michael Baumann (von links). 

Das Münchner Startup Twaice erweitert seine Seed-Finanzierung mit einem neuen Investment von mehr als zwei Millionen Euro. Geld stammt vom Berliner VC Cherry Ventures, wie Deutsche Startups zuerst berichtet hat. Die Bestandsinvestoren UVC Partners und Speedinvest beteiligen sich ebenfalls. Von ihnen hatte Twaice bereits im vergangenen Herbst eine erste Finanzierung in Höhe von 1,2 Millionen Euro erhalten. 

Das frische Geld will das Startup nutzen, um die Geschäftsentwicklung voranzutreiben. Um die steigenden Auftragszahlen auffangen zu können, wolle man weiter wachsen, sagt Lennart Hinrichs, Commercial Director bei Twaice, im Gespräch mit Gründerszene. Aktuell arbeiten bei dem Münchner Startup 22 Mitarbeiter. Bis zum Ende des Jahres solle das Team noch mal um das Doppelte wachsen, so Hinrichs.

Software optimiert Batteriesysteme

Das Startup, eine Ausgründung der TU München, entwickelt eine Analyse-Software für Elektrobatterien. Mit dem Tool können die Betreiber von Elektrofahrzeugen ihre Akkus optimieren. Für die Batteriesysteme kreiert Twaice einen sogenannten digitalen Zwilling, also ein virtuelles Abbild der Batterie. Die Software nutzt Sensordaten, physikalische und datengetriebene Batteriemodelle, um in Echtzeit Analysen und Vorhersagen zum Zustand der Batterie zu treffen. So sollen etwa Betriebsausfälle rechtzeitig erkannt und verhindert werden.

Das Produkt von Twaice füllt eine Lücke. Denn bisher wissen die Hersteller nur sehr wenig über den Zustand der Systeme – obwohl Batterien die teuersten Bauteile in elektrisch betriebenen Fahrzeugen sind. „Um abzusehen, wie lang eine Batterie noch leben wird, muss man genau wissen, wie sie bisher behandelt wurde”, sagt Lennart Hinrichs. Viele Hersteller hätten sich da bereits verzockt.

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Laut Unternehmensangaben kann die Lebensdauer der Batterien durch das Analyse-Tool um bis zu 25 Prozent verlängert werden. Das spart den Herstellern und Betreibern viel Geld. Der digitale Zwilling von Twaice wird bereits in Lastwagen, Autos, E-Scootern und stationären Stromspeichern eingesetzt. Ihr Produkt vertreiben die Münchner als Software-as-a-Service-Modell. Kunden bezahlen pro digitalem Zwilling eine jährliche Gebühr.

Bild: Twaice