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Uber-CEO Travis Kalanick wird sein Unternehmen auf unbestimmte Zeit verlassen. Das gab das mit 68 Milliarden US-Dollar bewertete Unternehmen aus Kalifornien am Dienstagabend bekannt. Kalanick nehme die Auszeit, um seine vor kurzem bei einem Bootsunfall verstorbene Mutter zu trauern.

Gleichzeitig gab Uber die Ergebnisse seiner internen Untersuchung über die Arbeitsbedingungen in dem Milliarden-Startup bekannt. Der Auftrag dazu war Aufsichtsratsmitglied Arianna Huffington und dem ehemaligen US-Generalstaatsanwalt Eric Holder erteilt worden, nachdem eine ehemalige Uber-Programmiererin Anfang Februar über sexuelle Belästigung und Benachteiligung an ihrem Arbeitsplatz gebloggt hatte.

In dem 13-seitigen PDF finden sich diverse Empfehlungen für Ubers Zukunft. Im ersten Punkt heißt es, Kalanicks Verantwortungsbereiche sollten überprüft und angepasst werden:

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Uber sucht also gezielt nach einem Top-Manager, der einige von Kalanicks Aufgaben übernehmen soll. Bereits gestern musste Ubers zweitmächtigster Mann, VP of Business Emil Michael, auf Druck des Boards von seinem Posten zurücktreten. Er galt als enger Vertrauter Kalanicks. Zuvor wurden im Zuge der Untersuchungen bereits mehr als 20 Mitarbeiter entlassen.

Der Uber-Gründer selbst schrieb in einer Mail an seine Mitarbeiter: „Es gibt viel, worauf man stolz sein kann, aber auch viel, was verbessert werden muss. Damit Uber 2.0 erfolgreich werden kann, ist nichts wichtiger, als dass ich meine Zeit dem Aufbau des Leadership-Teams widme. Aber wenn wir an Uber 2.0 arbeiten werden, muss ich auch an Travis 2.0 arbeiten, um der Chef zu werden, den dieses Unternehmen braucht und den ihr verdient.“

Weitere Empfehlungen sind in dem Report enthalten: Sie reichen von der Einführung eines HR-Systems, mit welchem Beschwerden nachverfolgt werden können, bis hin zu weniger Alkohol bei Firmenveranstaltungen.

Nach dem Bekanntwerden von Details der Uber-Firmenkultur gelangten weitere fragwürdige Praktiken aus dem Unternehmen an die Öffentlichkeit, die dem Ruf des Unternehmens massiv geschadet haben.

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Bild:  Michel Porro / Getty