In den USA ist Lime mit E-Floatern auf der Straße unterwegs. Jetzt will Uber nachziehen

Um auch in den Stadtteilen präsent zu sein, die per Auto nur schlecht zu erreichen sind, plant Uber die Entwicklung eines eigenen Elektroscooters. Die Schirmherrschaft bei dem Projekt übernimmt das Startup Jump, das Uber erst im April 2018 für rund 100 Millionen US-Dollar übernommen hatte. Der Verleihdienst für Elektrofahrräder ist bereits in Washington DC, New York City und Denver aktiv und soll auch bald in Berlin starten. Laut Ubers offizieller Mitteilung wird er Teil des „multimodalen Transportsystems“ sein, das das Unternehmen plant. 

Ironischerweise findet die Entwicklung des Elektroscooters genau dort statt, wo er überhaupt nicht gestattet ist – in San Francisco. Am Pier 70 im Nordosten der Metropole arbeitet Uber aber nicht nur am eigenen Roller, sondern auch an der Entwicklung von selbstfahrenden Autos und fliegenden Taxis. Ende August lehnte die Transportbehörde der Stadt (SFMTA) zehn von zwölf Ersuchen von Unternehmen ab, die Elektroscooter in San Francisco implementieren wollten. Nur die beiden Startups Scoot und Skip bekamen gerade die entsprechenden Lizenzen – für ein Jahr auf Probe.

Bereits vor wenigen Tagen hatte Uber-Chef Dara Khosrowshahi angekündigt, dass PKW in den Zukunftsplänen des Milliarden-Startups eine weniger große Rolle einnehmen sollen als bisher. Stattdessen sollten Fahrräder und eben Elektroroller mehr in den Vordergrund rücken. Denn die wären vor allem in urbanen Strukturen deutlich effizienter und unkomplizierter. Zwar würde Uber dadurch zunächst weniger Umsatz machen – jedoch würden sich jene Einbußen schnell amortisieren, wenn sich die Verleihdienste erst etabliert haben.

Dieser Artikel erschien zuerst bei Wired.de

Bild: Getty Images /Mario Tama