Der erste Versuch von Uber, in Indien Fuß zu fassen, verlief eher schleppend. Genaue Zahlen gibt es, wie üblich bei Uber, nicht zu hören, aber bisher liefen die Geschäfte wohl nur in Delhi gut, wo es viele reiche und ausländische Studenten gibt. Genau dort hatte Uber Ärger mit den Behörden, da einem Fahrer eine Vergewaltigung vorgeworfen wurde. Die Behörden in Delhi entzogen Uber und anderen Anbietern daraufhin die Lizenz. Erst Monate später wurde der Dienst wieder zugelassen.

Nachdem nun alle Vorwürfe beseitigt sind, nimmt Uber einen neuen Anlauf, der unter anderem auch vom indischen Mischkonzern Tata unterstützt wird. Dessen Tata Opportunities Fund steckt 100 Millionen US-Dollar in den Fahrdienst. Insgesamt will Uber ab Ende dieses Jahres mehr als eine Milliarde Dollar in Indien investieren. Für Uber ist es wichtig, dass die Investition sich auch schnell in hohen Nutzerzahlen niederschlägt. In Asien hat man, wie in Europa, Probleme mit den Behörden. In Vietnam und Thailand ist der Dienst teilweise verboten.

Das bevölkerungsreiche Schwellenländer wie Indien die Absatzmärkte der Zukunft sind, ist kein Geheimnis. Mit knapp 1,25 Milliarden Menschen steht Indien auf der Liste der Länder mit der größten Bevölkerung nur noch knapp hinter China, wo 1,37 Milliarden Menschen leben. Wie in China hat die Urbanisierung in dem Land ein hohes Tempo aufgenommen. Lebten 2000 noch rund 200 Millionen Inder in Städten, waren es 2011 bereits 377 Millionen. 2020 sollen es schon mehr als 500 Millionen Menschen sein. Jede Menge Kunden für Uber.

Die Expansion des Fahrdiensts in Asien hört damit nicht auf. Wie unter anderem Business Insider vermeldet, erhält Uber für seine Geschäfte in China rund eine Milliarde Dollar an Investmentkapital. Uber wird in China schon vom dortigen Internetgiganten Baidu finanziert, nun hat das Unternehmen offenbar Geld nachgeschoben. Weitere Investoren sind die Darlehensbank China Citic sowie die Versicherungsriesen China Life Insurance und Ping An Insurance.

In einer Mail an Investoren soll CEO Travis Kalanick erwähnt haben, dass China schon jetzt Ubers zweitgrößter Markt sei. Ende des Jahres sollen die Geschäfte in China sogar schon mehr Ertrag bringen als in den USA.

Bild: Uber