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Ende Juni kaufte Flixbus, der Marktführer im Fernbus-Verkehr, seinem Konkurrenten Megabus das Geschäft für Kontinentaleuropa ab. Jetzt ist unklar, was mit den von Megabus beschäftigten Fahrern passiert. Das NDR-Magazin „Panorama 3“ hat diese Woche berichtet, Flixbus habe 160 Mitarbeiter in Belgien und Italien bereits am 31. August gekündigt. In Deutschland seien außerdem etwa 50 Mitarbeiter betroffen, vor allem handle es sich dabei um Fahrer. Während Flixbus häufig mit Subunternehmen zusammenarbeitet, welche die Fahrer beschäftigen, hatte Megabus seine Fahrer fest angestellt.

Eine Flixbus-Sprecherin erklärt jetzt aber gegenüber Gründerszene: Das Unternehmen hätte die Fahrer von Megabus gar nicht übernommen, daher könne man ihnen auch nicht kündigen. Flixbus habe Megabus lediglich das Streckennetz und den Kundenstamm abgekauft, die Entlassungen habe der schottische Megabus-Mutterkonzern Stagecoach ausgesprochen. Man versuche derzeit, einen Teil der Megabus-Fahrer an Subunternehmer von Flixbus zu vermitteln. Für Deutschland sei man „zuversichtlich“, die 50 Fahrer unterzubringen, sagt die Sprecherin auf Nachfrage. Denn Flixbus hat „akuten Fahrermangel“ und will weiter expandieren.

Gleichzeitig gibt ein weiterer Flixbus-Konkurrent auf. Die Deutsche Bahn stellt ihren Dienst Berlin Linien Bus ein. Einige der 40 Strecken sollen nach Angaben des Manager Magazins in das Angebot von IC Bus übertragen werden. Der weitaus größere Teil werde aber ersatzlos gestrichen. Zusammen machten die beiden Angebote der Bahn im Jahr 30 Millionen Euro Umsatz, gleichzeitig verzeichneten sie einen Verlust von 15 Millionen Euro. Das war dem Bahnchef Rüdiger Grube wohl zu teuer.

Bereits im Juni hatte Grube gesagt: „Wir werden diesen Blödsinn nicht mehr lange mitmachen. Wir nehmen beim Ticketverkauf 3,7 Cent pro Kilometer ein. Es müssten aber sechs Cent sein, um schwarze Zahlen zu schreiben.“ Nun überlässt er dem letzten großen Konkurrenten Flixbus das Feld. Nach einem Bericht des Handelsblatts hätten die Bahn-Manager noch über eine Fusion mit Flixbus verhandelt. Gescheitert seien die Gespräche aber an den harten Forderungen der Münchner. Das Bahnunternehmen hätte demnach auf keiner Flixbus-Route mehr fahren dürfen, schreibt die Zeitung.

Im Herbst steht für Flixbus die nächste Übernahme an: Das ehemalige Startup aus München will den Konkurrenten Postbus schlucken. Flixbus würde dann 81 Prozent am Fernbus-Markt abdeckten und ihn klar dominieren. Für 2016 erwarten die Münchner einen Anstieg der Fahrgastzahlen um 50 Prozent. Nach eigenen Angaben betrieb das Unternehmen 2015 täglich 100.000 Verbindungen europaweit.

Bild: Flixbus